Mit einer Stammzellspende gegen Leukämie: FAQ für Spender
Wir beantworten einige Fragen, die sich häufig in Bezug auf eine Stammzellspende stellen
Seit Guido Westerwelle die Diagnose Blutkrebs bekam und vor allem nun, da er in der Öffentlichkeit über seinen Kampf gegen die Leukämie spricht, denken viele Menschen darüber nach, ob sie zur Stammzellspende gehen sollen. Immerhin kann man im Idealfall so einem anderen das Leben retten. Doch bevor man sich zur Spende bereit erklärt, stehen verständlicherweise viele Fragen im Raum.
Eigne ich mich als Spender?
Der wichtigste Punkt ist die Spendertauglichkeit. Prinzipiell darf sich jeder zur Spende anmelden, der
- mindestens 17 Jahre und
- maximal 55 Jahre
alt ist. Das Körpergewicht sollte allerdings nicht unter 50 Kilogramm liegen und als Obergrenze gilt ein BMI von 40.
Von der Spende außerdem ausgenommen sind alle Menschen mit einer Autoimmunkrankheit und Schwangere. Letztere können sich trotzdem als Spenderin melden und sind nur in der Zeit der Schwangerschaft (plus sechs Monate danach) gesperrt.
Wie lasse ich mich als Stammzellspender registrieren?
Wer Stammzellen spenden darf und möchte, sollte sich im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (kurz ZKRD) registrieren. In Deutschland gibt es diverse Anlaufstellen für die Spende vor Ort. Die Adressen gibt es vom ZKRD.
Man kann aber auch bequem eine Online-Registrierung durchführen und bekommt ein Set mit Wattestäbchen zugeschickt. Zwei Abstriche von der Wangenschleimhaut genügen, dann werden die Stäbchen zurückgeschickt und im Labor analysiert.
Wie funktioniert die Stammzellspende?
Tritt der Fall ein und die eigenen Stammzellen können einem Leukämie-Patienten helfen, wird man umgehend informiert. Im ersten Schritt muss eine Blutprobe angegeben werden, um die Übereinstimmung definitiv zu bestätigen.
Wer dafür nicht ins Krankenhaus möchte, kann den Hausarzt beauftragen. Dieser leitet die Blutwerte weiter.
Bevor es dann zur eigentlichen Stammzellspende kommt, erfolgt ein intensiver Gesundheitscheck. Dieser dauert maximal zwei Tage und kann ebenfalls ambulant erfolgen.
Stammzellspende via Blutentnahme
Steht der Spende nichts mehr entgegen, gibt es zwei Möglichkeiten der Stammzellgewinnung. In 80 Prozent der Fälle erfolgt die Spende über das Blut.
Der Spender muss vorab fünf Tage das Wachstumshormon G-CSF erhalten. Es wird unter die Baudecke gespritzt. Dann erfolgt die Blutentnahme, wobei das Blut an einer Stelle entnommen wird, vor Ort die Stammzellen darin herausgefiltert werden und das gefilterte Blut wieder in den Körper zurückfließt.
Stammzellspende via Knochenmarkentnahme
In 20 Prozent der Fälle ist eine Entnahme aus dem Knochenmark besser. Diese Knochenmarkspende erfolgt in Vollnarkose über eine Punktionsnadel und erfordert einen kurzen Krankenhausaufenthalt.
Wer trägt die Kosten?
Die Kosten der Registrierung übernimmt die Spenderdatei, die Kosten bei einer tatsächlichen Spende trägt die Krankenkasse des Leukämie-Patienten. Zu diesen Kosten zählen auch die Aufwendungen des Spenders; also
- Arbeitsausfall,
- Anreise etc.
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Quelle
- http://www.n-tv.de/wissen/Fakten_und_Mythen/Die-wichtigsten-Fakten-zur-Stammzellspende-article16321486.html Abgerufen am 16. November 2015