Mit Karate gegen Depressionen: Immer mehr Psychotherapeuten verordnen Sport

Von Nicole Freialdenhoven
5. Februar 2014

Dass sich Sport positiv auf das seelische Wohlbefinden auswirkt, ist allgemein bekannt. Auch immer mehr Psychologen entdecken die heilsame Wirkung von Bewegung auf Patienten mit psychischen Problemen. Die Zahl der Sporttherapie-Angebote steigt. So haben sich Ausdauersportarten wie Radfahren und Joggen als positiv zur Behandlung von Angststörungen und Depressionen erwiesen und konnten in manchen Fällen sogar die medikamentöse Therapie ersetzen.

Auswirkungen von Sport auf die Psyche

Allerdings gilt dies nur, wenn den Patienten die Sportart auch wirklich Spaß macht. Wer lieber einer Ballsportart nachgeht oder Krafttraining betreiben will, wird aus aufgezwungenem Jogging keine positiven Effekte mitnehmen. Dies bewies eine Studie mit Mäusen, bei denen die lauffreudigen Tiere zum Schwimmen gezwungen wurden. Bei diesen Mäusen stellten sich später nicht die gleichen positiven Effekte im Gehirn ein wie bei der Vergleichsgruppe, die im Laufrad rennen durfte.

Daher wird derzeit erforscht, welche anderen Sportarten sich besonders positiv auf die Psyche auswirken, um den Betroffenen möglichst viele Alternativen bieten zu können. So konnten Wissenschaftler feststellen, dass sich Yoga positiv auf Schizophrenie-Patienten auswirkte, bei denen Wahnsymptome und Apathie gemindert wurden. Bei Menschen, die an Depressionen litten, stieg die Stimmung dagegen deutlich, nachdem sie an Kampfkunst-Trainings teilgenommen hatten.