Überraschung bei depressiven Mäusen - zusätzlicher Stress lindert Symptome

Von Dörte Rösler
23. April 2014

Rund zehn Prozent der Bevölkerung erkrankt einmal im Leben an einer Depression. Dabei verändert sich der Neurotransmitterhaushalt des Gehirns und überaktive Botenstoffe reduzieren die verfügbaren Mengen an Dopamin. Ein Mäuse-Versuch zeigt nun überraschende Ergebnisse, denn wenn die Neuronen von depressiven Nagern zusätzlich belastet werden, kommt die Hirnaktivität wieder in Balance.

Untersuchung des Zusammenhangs von Depressionen und Dopamin

Für ihr Experiment setzten Wissenschaftler vom Mount Sinai Hospital in New York Mäuse so viel Stress aus, dass knapp 70 Prozent der Tiere eine Depression entwickelten. Die übrigen Nager erwiesen sich als stressresistent. Im Gehirn dieser Tiere fanden die Forscher stark erhöhte Ionenströme - die Dopaminneurone arbeiteten jedoch normal.

Um den Effekt bei depressiven Mäusen zu überprüfen, setzten die Mediziner die Tiere einem künstlichen Ionenstrom aus. Es konnte beobachtet werden, dass schon nach wenigen Tagen die Depression verschwand.

Ergebnisse lassen sich nicht unmittelbar auf den Menschen übertragen

Zwar lassen sich die Resultate nicht unmittelbar auf den Menschen übertragen. Eventuell lassen sich aber auch menschliche Neuronen durch erhöhte Ionenströme belastbarer machen. Vorteil des Therapieansatzes wäre, dass die Wirkung sehr rasch eintritt und es kaum Nebenwirkungen gibt.