Mit Protonen gegen Krebs: Neue Therapie erfolgreich aber teuer

Von Nicole Freialdenhoven
22. Mai 2014

Bislang wird die Protonentherapie erst an den beiden deutschen Universitätskliniken Heidelberg und Essen angeboten, hat sich dort jedoch schon als Erfolg erwiesen: Bei dieser Form der Krebstherapie wird der Tumor sehr präzise mit laserbeschleunigten Protonen bestrahlt und vermeidet so eine Schädigung des umliegenden gesunden Gewebes.

Problematik liegt in der Größe der Anlage

Allerdings ist die Behandlung derzeit vor allem noch aufgrund der Größe der Anlage ein Problem: Benötigt wird eine sogenannte Gantry, eine riesige um 360 Grad drehbare Konstruktion aus Stahl, ein Ringbeschleuniger und ein langes Strahlrohr (die Beamline), durch die die Protonen fliegen und von Elektromagneten auf Kurs gehalten werden. In Dresden, wo gerade ebenfalls ein Laserbeschleuniger eingerichtet wird, gelang es den Forschern nun, diese Anlage um immerhin die Hälfte zu verkleinern.

Der Medizinphysiker Umar Masood entwickelte dazu einen neuartigen Laserbeschleuniger und weitere deutlich geschrumpfte Komponenten. Allerdings ist dies nur der erste Schritt um die neue Therapie für die Breite marktreif zu machen.

Hoffnung auf höheren und effektiveren Einsatz der Therapie

Auch steht die Forschung für die unterschiedlichen Krebserkrankungen noch ganz am Anfang. Masood und seine Kollegen hoffen jedoch, dass sie in Zukunft häufiger eingesetzt werden kann - und bis zu 20 Prozent effektiver sein wird als die bisherigen Strahlentherapien.