Mit Statinen gegen Lungenkrebs? Sterberate sinkt in einer Studie

Bei Statinen handelt es sich um eine Medikamentengruppe, die direkt in den Cholesterinstoffwechsel eingreift. Sie werden daher vor allen Dingen an Patienten verschrieben, die zu viel des "bösen" LDL-Cholesterin haben.

Wirkung der Statine auf Krebs-Patienten wurde untersucht

Bereits einige Studien haben jedoch gezeigt, dass Statine noch mehr bewirken könnten. So haben offenbar Krebs-Patienten unter der Einnahme von Statinen eine bessere Prognose. Bisher war jedoch nicht sicher, ob dieser Effekt wirklich auf die Medikamente zurückgeht. Denkbar ist immerhin auch, dass sich der allgemein bedachtere Lebensstil der Patienten positiv auf ihre Prognose auswirkte.

Eine aktuelle Untersuchung zum Thema legt nun jedoch den Verdacht nahe, dass tatsächlich die Statine selbst der Faktor sind. Bei Patienten mit Lungenkrebs ging die Sterblichkeit messbar zurück, wenn eine intensive Statin-Therapie begonnen wurde.

Die Forscher konnten auf die Daten von 14.000 Menschen zurückgreifen, die zwischen den Jahren 1998 und 2012 an Lungenkrebs erkrankten. Gleichzeitig war durch die Patientenregister bekannt, ob und wie lange ein Patient außerdem Satine genommen hatte. Diese Informationen setzte man mit der Krebssterblichkeit der Patienten in einen Zusammenhang.

Unterschiede in der Sterblichkeitsrate

Und tatsächlich: Wer Statine genommen hatte, der hatte auch ein niedrigeres Risiko, an Folgen des Lungenkrebs zu sterben. Dabei konnten die Forscher einen Unterschied zwischen denen feststellend, die bereits vor der Krebsdiagnose Statine bekommen hatten und jenen, die erst danach die Einnahme begannen.

• Wer früh Statine bekam, dessen Sterberisiko sank um 19 Prozent.
• Bei Patienten mit späterem Einnahmebeginn waren es immerhin noch elf Prozent.

Dabei fanden die Forscher keinen Unterschied zwischen dem kleinzelligen Bronchialkarzinom und dem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom. Beide Formen von Lungenkrebs reagieren offenbar auf die Statine. Die Forscher raten zu weiteren Studien, um die Aussagekraft dieser Untersuchung zu untermauern.