Mit Vitamin B3 wirksam gegen Hautkrebs?

Ein Derivat des Vitamins B3 namens "Nicotinamid" hat sich als bei der Hautkrebs-Vorbeugung wirksam erwiesen

Von Cornelia Scherpe
2. November 2015

Hautkrebs entsteht über viele Jahre und ist nicht nur der Veranlagung geschuldet, sondern auch dem Sonnenbaden ohne entsprechende Schutzmaßnahmen. In Deutschland nimmt die Zahl der Erstdiagnosen immer weiter zu.

Am schlimmsten von Hautkrebs betroffen sind jedoch die Menschen in Australien. Hier haben 50 Prozent der Bevölkerung eine Hautkrebsform.

Mit Nicotinamid Hautkrebs vorbeugen

Um gegen die Zunahme der Krankheit vorzugehen, suchen Wissenschaftler schon länger nach Mitteln der Prävention. Nun ist man auf eine Möglichkeit aufmerksam geworden, die gleich drei Vorteile vereint:

  • Sie ist natürlich,
  • damit gut verträglich und
  • darüber hinaus in der Anwendung preiswert.

Die Rede ist Nicotinamid.

Bei Nicotinamid handelt es sich um ein Derivat des Vitamins B3. Der Begriff Derivat wird in der Medizin genutzt, um einen Stoff zu beschreiben, der direkt aus einer anderen Substanz abgeleitet werden kann.

Nicotinamid ist also eine chemische Verbindung, die auf Vitamin B3 basiert. Laut einer aktuellen Studie kann man durch die Einnahme dieses Mittels das eigene Hautkrebsrisiko bedeutend senken.

Probanden gehören zu Hochrisikogruppe

An der Studie nahmen 386 Menschen teil. Alle waren bereits in onkologischer Behandlung gewesen, da man bei ihnen mindestens zwei Krebsfälle (aber nicht-melanotisch) festgestellt hatte. Aus diesem Grund galten diese Menschen als Hochrisikogruppe für weitere Tumoren der Haut.

Man bildete nun zwei Lager und gab jedem Patienten Tabletten. Nur bei der Hälfte der Teilnehmer handelte es sich dabei um 500 mg Nicotinamid, der Rest erhielt Placebos. Die Medikamente sollten nun für ein Jahr jeden Tag genommen werden.

Nicotinamid senkt Hautkrebsrisiko

Alle zwölf Wochen untersuchte man die Patienten auf neuen Hautkrebs hin. Das Ergebnis: Wer Nicotinamid genommen hatte, entwickelte seltener neuen Hautkrebs. Das Risiko für das Basaliom (bösartig, aber ohne Metastasen) sank um 20 Prozent und das Risiko für ein Spinaliom (bösartig und mit Metastasen) sank um 30 Prozent.

Hinzu kam in der Nicotinamid-Gruppe ein Rückgang der aktinischen Keratosen. Das sind chronische Schäden der Oberhaut, die durch zu viel UV-Licht entstehen.