Neue Kombi-Therapie bei Hautkrebs verlängert die Lebenszeit deutlich

Medizinforscher legen ihre Hoffnung in den Einsatz zweier Wirkstoffe gegen bösartigen Hautkrebs

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2015

Patienten mit bösartigem Hautkrebs, der bereits Metastasen gebildet hat, bekommen meist eine schlechte Prognose. Bisher kann die Medizin das Melanom nicht aufhalten, doch man forscht beständig nach neuen Therapieoptionen. Ärzte haben nun untersucht, ob man die Lebenszeit der Betroffenen verlängern kann, indem man zwei gängige Wirkstoffe kombiniert.

Die Kombination zweier Wirkstoffe

Tatsächlich waren sie damit erfolgreich und konnten das Leben der Patienten im Schnitt um sechs Monate verlängern. Die Wirkung gilt allerdings nur bei Hautkrebs mit einer Mutation im Gen "BRAF". Diese Mutation tragen 40 bis 50 Prozent der Betroffenen.

Als Mono-Therapie ist der Wirkstoff "Dabrafenib" gut erprobt. Er dient als BRAF-Hemmer und ermöglicht für die Patienten eine durchschnittliche Überlebensdauer von 18,7 Monaten. Die Frage war nun, ob man diese Zeit verlängern könnte, wenn die Patienten gleichzeitig den Wirkstoff "Trametinib" bekommen.

Positive Studienergebnisse

Insgesamt wurden 947 Patienten zur Studie eingeladen und in zwei Gruppen aufgeteilt.

  1. Die einen bekamen die Kombi-Therapie,
  2. die anderen nur Dabrafenib in Kombination mit einem Placebo.

Ein Jahr nach Behandlungsbeginn lebten unter der Kombi-Therapie noch 74 Prozent der Patienten. In der Kontrollgruppe waren es nur 68 Prozent. Die bessere Wirksamkeit zeigte sich auch nach zwei Jahren: Hier lag die Überlebensrate mit Kombi-Therapie bei 51 Prozent und unter der alleinigen Dabrafenib-Vergabe bei 42 Prozent.

Im Durchschnitt lebten die Patienten dank zweifachem Wirkstoff 25,1 Monate, was gegenüber der 18,7 Monate in der Kontrollgruppe ein halbes Jahr Gewinn ausmacht. Entscheidend war auch das progressionsfreie Überleben. Damit wird angegeben, wie lange die Patienten in einem stabilen Zustand bleiben, bis der Krebs sich verschlechtert. Die Kombi-Behandlung kam dabei auf elf Monate, die zweite Gruppe nur auf 8,8 Monate.