Mittel gegen kreisrunden Haarausfall entdeckt - Ruxolitinib lässt Haare wieder wachsen

Von Ingo Krüger
19. August 2014

Haarausfall belastet viele Menschen, weil volles Haar als Symbol für Jugend und Vitalität gilt. Eine der Ursachen für kahle Stellen auf dem Haupt ist Alopecia areata, besser bekannt als kreisrunder Haarausfall.

Er tritt lokal begrenzt auf und kommt bei mehr als 80 Prozent der betroffenen Personen am Kopf vor, bei Männern auch im Bartbereich oder in Ausnahmefällen im Bereich der Körperbehaarung. Fachleute gehen davon aus, dass Defekte im Immunsystem eine Rolle spielen.

Neues Mittel zur Reaktivierung der Haarwurzeln

Nun haben US-Wissenschaftler eine Methode gefunden, um Haare auf den kahlen Stellen vollständig nachwachsen zu lassen. Sie haben ein Mittel entdeckt, dass den Angriff der Immunabwehr auf die Haarwurzeln unterbindet.

An Alopecia areata erkrankte Mäuse erhielten zwei verschiedene, auf Antikörpern basierende Hemmstoffe. Mit großem Erfolg: Drei Monate nach Beginn der Therapie waren die kahlen Stellen bei allen Tieren vollständig wieder zugewachsen.

Erste Medikamenten-Tests erfolgreich

Die Behandlung zeigte zudem langfristige Erfolge, denn auch noch Monate danach traten die kahlen Stellen nicht wieder auf. Einen der Hemmstoffe, Ruxolitinib, hat die US-Arzneimittelbehörde FDA schon als Medikament gegen eine Bluterkrankung freigegeben. Seine Verträglichkeit für den Menschen ist deshalb bereits bekannt.

Die Zulassung kann daher schneller erfolgen. Derzeit läuft eine erste klinische Studie mit menschlichen Alopecia-Patienten. Bereits nach drei Monaten begannen bei den Erkrankten dank einer Lösung mit Ruxolitinib, wieder Haare zu wachsen.