Modedroge Crystal Meth: Jugendliche weit mehr gefährdet als Erwachsene

Crystal Meth nimmt entscheidenden Einfluss auf die kritische Phase in der Gehirnentwicklung

Von Nicole Freialdenhoven
5. März 2015

Der Konsum von Methamphetamin, besser bekannt als Crystal Meth, schadet auf Dauer jedem Menschen. Allerdings sind Jugendliche noch stärker gefährdet als Erwachsene, stellte eine neue Studie in Südkorea nun fest.

Studien belegen Auswirkungen

Die Forscher untersuchten mit Hilfe des Magnetresonanztomographen die Gehirne jugendlicher und erwachsener Konsumenten in Südkorea und stellten dabei fest, dass die graue Substanz des frontalen Kortex bei den jugendlichen Meth-Konsumenten eine verringerte Dicke aufwies. Die graue Substanz steuert die sogenannten Exekutivfunktionen im Gehirn, zum Beispiel das rationale Denken, die Organisationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen.

Bei einer weiteren Untersuchung mit Hilfe des Diffusions-Tensor-Imaging (DTI) stellen die Forscher fest, dass auch die sogenannte weiße Substanz bei den Jugendlichen Veränderungen aufwies, die auf eine Schädigung der Neuronen hinwies. Bei den erwachsenen Meth-Nutzern waren die Schäden dagegen weit weniger sichtbar als bei den Jugendlichen.

Meth auf dem Vormarsch

Die Wissenschaftler vermuten, dass Crystal Meth entscheidenden Einfluss auf die kritische Phase in der Gehirnentwicklung bei jungen Menschen nimmt und so dauerhafte Schäden anrichtet.

Der Konsum von Crystal Meth hat in den letzten Jahren weltweit zugenommen und ist längst nicht nur in asiatischen Ländern wie Südkorea ein Problem. Auch in Deutschland werden immer wieder große Mengen Methamphetamin sichergestellt, insbesondere im Grenzgebiet zu Tschechien.