Modernen Infrarotmessgeräten zum Trotz: Fiebermessen am Po bleibt die exakteste Messmethode

Stirn- und Ohrthermometer mit Infrarotsensor sind zwar angenehmer, messen die Körpertemperatur aber deutlich ungenauer

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2019

Heutzutage gibt es viele Thermometer, mit denen Fieber gemessen werden kann. Viele Hersteller empfehlen noch immer die Messung am Darmausgang, da dort eine schnelle und sehr exakte Bestimmung der Körpertemperatur vorgenommen werden kann. Da die wenigsten Patienten dies mögen, steigen dennoch viele auf Messungen im Mund oder unter dem Arm um. Letztere Methode gilt als die ungenauste, denn in der Achselhöhle ist die Umgebungstemperatur oft deutlich niedriger als im Körper. Messungen im Mundraum hingegen eignen sich nicht für kleine Kinder oder Patienten mit Bewusstseinsstörungen. Bei diesen Gruppen besteht die Gefahr, dass sie auf das Thermometer beißen und sich verletzen.

Stirn- oder Ohrthermometer eine Alternative?

Da die technischen Möglichkeiten sich immer weiter entwickeln, haben seit einigen Jahren Stirn- und Ohrthermometer mit Infrarotsensor viele Anhänger. Doch wie gut sind diese Messgeräte im Vergleich zu den digitalen Thermometern? Dies hat eine Studie aus Dänemark einmal genauer betrachtet.

Insgesamt wurden 995 Mädchen und Jungen untersucht. Neben dem digitalen Thermometer zur Messung am Po kam auch die neuste Generation der Fiebermessgeräte zum Einsatz. Sie arbeitet mit Infrarotsensoren. Da der Körper bei Fieber mehr Strahlung im Infrarotbereich abgibt, können die Geräte anhand der Strahlungsintensität die Temperatur errechnen. Als Stirnthermometer muss das Gerät nur an den Kopf gehalten und als Ohrthermometer minimal in die Ohrmuschel gedrückt werden.

Thermometer mit Infrarotsensor zeigen große Abweichung

Die Untersuchung ergab, dass die Messgenauigkeit an der Stirn am stärksten schwankte. Die Abweichung von der tatsächlichen Körpertemperatur lag zwischen 1,2 Grad Celsius zu niedrig und 1,5 Grad Celsius zu hoch. Das Ohrenthermometer war genauer, zeigte aber ebenfalls eine Abweichung: zwischen minus 0,97 und plus 1,07 Grad Celsius.

Den exakten Werten bei der rektalen Messung sind die Geräte damit noch nicht gewachsen und die Forscher empfehlen zur Sicherheit, weiterhin auf die bewährte Messmethode zu setzen.