Mont Blanc - Bergführer sind verärgert über leichtsinnige "Spinner"

Von Dörte Rösler
8. August 2014

Am Mont Blanc geraten immer öfter risikofreudige Bergsteiger in Gefahr. Zuletzt wollte ein Amerikaner mit seinen zwei Kindern durch den sogenannten Todeskorridor - nur mithilfe mehrerer Bergführer konnte er den neunjährigen Jungen und das elfjährige Mädchen aus einer Lawine retten. Die Anwohner sind zunehmend verärgert über solche "Spinner".

Der neue Trend zur Gefahr

Mit seinen 4.800 Metern ist der Mont Blanc auch für erfahrene Bergsteiger eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit Kindern auf den Berg zu gehen, ist nach Ansicht der Einheimischen unverantwortlich.

Patrick Sweeney, der sich selbst als Adrenalin-Junkie bezeichnet, wollte den Weltrekord des jüngsten Gipfelbesteigers brechen. Dass er die Gefahren unterschätzt hat, zeigt ein Video vom Beinahe-Absturz in 3.700 Metern. Die Kritik an seiner Aktion kann der US-Vater dennoch nicht teilen. Und mit diesem Selbstverständnis liegt er offenbar im Trend.

Immer mehr Todesfälle dank Waghalsigkeit

Von knapp 25.000 Besuchern, die den Mont Blanc jährlich besteigen, zahlen 40 ihren Wagemut mit dem Leben. Etliche andere müssen aus teils absurden Situationen gerettet werden.

Ein polnischer Kletterer forderte die Rettungskräfte an, damit sie ihn ins Tal bringen - weil er zu bequem war, selbst wieder abzusteigen. Für selbst verschuldete Rettungseinsätze will die Gemeinde Saint-Gervais die Bergsteiger künftig zur Kasse bitten.