MRT bei Knieschmerzen oft überflüssig: Traditionelle Untersuchung ist effektiver

MRT nur bei konkretem Verdacht auf traumatischen Meniskusriss die beste Wahl

Von Nicole Freialdenhoven
23. Dezember 2014

Wer heute mit Knieschmerzen zum Arzt oder Orthopäden geht, wird häufig nicht nur geröngt, sondern auch mit dem Magnetresonanztomographen (MRT) untersucht. Eine neue Studie zeigt nun, dass diese zusätzliche MRT-Untersuchung meist mehr Kosten als Nutzen bringt.

Lediglich bei einem konkreten Verdacht auf traumatische Meniskusrisse ist das MRT die beste Wahl. Bei degenerativen Rissen zeigte sich die herkömmliche Untersuchung jedoch als kosteneffektiver.

Inkorrekte Diagnose bringt längere Therapie

Weiterhin kritisierte die Studie, dass MRT-Untersuchungen gut doppelt so häufig unnötige Operationen nach sich ziehen als die traditionelle Untersuchung. Auch produzierten zusätzliche MRT-Diagnosen häufiger falsch-negative Fälle, bei denen also eine inkorrekte Diagnose gestellt wurde, die zu einer längeren Therapiedauer und damit auch zu stärkeren Schmerzen führte.

Alleine in den USA, wo die Studie durchgeführt würde, könnte das Gesundheitssystem jedes Jahr rund 5 Milliarden US-Dollar einsparen, wenn MRT-Untersuchungen nur noch bei konkretem Verdacht durchgeführt würden und Orthopäden ansonsten wieder verstärkt auf die traditionelle Untersuchungsstrategie setzten.