Nicht bei jedem Meniskusriss muss sofort operiert werden

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2014

Der Meniskus ist ein kleiner Knorpel, der sich im Knie befindet und vor allen Dingen mit zunehmenden Alter zum Problem werden auch. Doch auch bei Sportunfällen oder Übergewicht kann es zu einer übermäßigen Abnutzung der Struktur kommen und sobald eine Schwachstelle zu ausgeprägt ist, kann es zu einem Riss kommen. Diese Meniskusruptur ist oft sehr schmerzhaft, weshalb die meisten Betroffenen damit auch sofort zum Arzt gehen.

Üblicherweise wird operiert

Sobald klar ist, woher die plötzlichen Kniebeschwerden kommen, überweisen viele Ärzte zum Chirurgen und dieser soll den Schaden in einer Operation beheben. Dafür wird nicht der gesamte Knorpel entfernt, sondern nur die Stücke, die beim Riss abgegangen sind. Sie werden entnommen und der Restknorpel nach Möglichkeit stabilisiert.

Geht es auch ohne Operation?

Doch eine aktuelle Studie legt den Gedanken nahe, dass die Schulmedizin in dieser Sache zu schnell zum Skalpell greift. Offenbar ist nicht bei jedem Meniskusriss sofort eine Operation notwendig.

Neue Studie

Die Studie wollte vergleichen, wie sinnvoll die OP gegenüber einer physikalischen Therapie beim Physiotherapeuten ist. Vor allen Dingen der Rückgang der Schmerzen und damit die Steigerung der Beweglichkeit stand im Vordergrund. Dafür arbeitete man mit 146 betroffenen Patienten, die zwischen 35 Jahren und 65 Jahren alt waren.

So ging man vor

Bei allen wurde eine Arthroskopie im Knie gemacht, um die Schwere der Ruptur einzuschätzen. Während dieser OP wurde bei 70 Patienten direkt die Entnahme des kaputten Knorpelgewebes durchgeführt. Bei den anderen 76 Patienten wurde nichts unternommen. Nach dem Eingriff erzählte man den Betroffenen nicht, ob sie wirklich operiert worden waren, oder ob es bei der Untersuchung geblieben war.

Interessantes Ergebnis

Nach zwölf Monaten wurden die Patienten erneut untersucht. Dabei waren die Beschwerden auf einer Skala von null bis zehn in beiden Gruppen vergleichbar. Vor der Studie hatten alle im Schnitt bei sechs Punkten gelegen. Nun erreichte man drei Punkte. Die OP war also der Behandlung beim Therapeuten nicht überlegen.