Nach überstandenen Darmerkrankungen sinkt Risiko für rheumatoide Arthritis

Infektionen im Unterleib nehmen Einfluss auf das Risiko, an rheumatoider Arthritis zu erkranken

Von Nicole Freialdenhoven
11. Februar 2015

Menschen, die eine Infektion

durchgestanden haben, dürfen sich über ein geringeres Risiko freuen, in den folgenden zwei Jahren an rheumatoider Arthritis zu erkranken. Diesen Zusammenhang deckten schwedische Forscher auf, die dafür die Daten von etwa 6.500 Studienteilnehmern in Mittel- und Südschweden analysierten.

Der Einfluss der Infektion

  1. Bei einer Darminfektion war das Risiko um 29 Prozent verringert, später eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln,
  2. bei Harnwegsinfektionen immerhin noch 22 Prozent
  3. und bei einer Infektion der Genitalien um 20 Prozent.
  4. Wer gleich mehrere Infektionen durchgestanden hatte, besaß sogar ein um 50 Prozent niedrigeres Risiko.

Warum dies so ist, konnten die Forscher dagegen nicht eindeutig sagen. Sie vermuten, dass Infektionen im Unterleib einen Einfluss auf die Bakterien im Darm ausüben und das Mikrobiom verändern.

Der Einsatz von Antibiotika

In den letzten Jahren ist immer deutlich geworden, dass die Darmbakterien zahlreiche Prozesse im ganzen Körper beeinflussen, darunter auch die Entstehung entzündlicher Gelenkerkrankungen. Da es sich vorwiegend um gram-negative Bakterien handele, könnten möglicherweise Antibiotika, die gegen diese Bakterienarten eingesetzt werden, auch bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis von Nutzen sein.