Nahrungsergänzungsmittel bremsen Alzheimer nur minimal aus

Von Cornelia Scherpe
21. März 2014

Viele Menschen fürchten sich davor, im Alter einmal von Alzheimer betroffen zu sein und damit ihre Selbstständigkeit zu verlieren.

Schutz verbliebener intakter Nervenzellen

Leider ist die Krankheit bisher nicht heilbar und daher konzentrieren sich Ärzte darauf, die Krankheit auszubremsen. Mit Medikamenten und Training sollen die noch intakten Nervenzellen im Gehirn geschützt werden.

Neben den Antidementiva kann man alternativ oder ergänzend auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Die enthaltenden Vitamine und Nährstoffe sollen den vorhandenen Nervenzellen helfen, ihre Arbeit noch möglichst lang zu erbringen.

Geringfügige Wirksamkeit auf Alzheimerentwicklung

Wie hilfreich diese Mittel in der Praxis sind, wird immer wieder durch Studien überprüft. Dabei lässt sich erfreulicherweise tatsächlich eine Verzögerung von Alzheimer feststellen, doch zu euphorisch sollten Patienten und Angehörige nicht sein. Die Wirkung ist messbar, aber eher gering und verspricht keine Wunder.

In einer Studie bekam eine Gruppe Patienten die Nahrungsergänzungsmittel und eine weitere nur ein Placebo. Drei Monate später führte man einen Test zur Erinnerung an Wörter durch. Dabei schnitt die erste Gruppe ein wenig besser ab.

Kein Auftreten von Nebenwirkungen

In einer anderen Studie arbeitete man mit 527 Betroffenen, die bereits Antidementiva gegen den Alzheimer einnahmen. Sie erhielten zusätzlich die Nahrungsergänzungsmittel oder ein Placebo. Hier konnte bei den anschließenden Tests allerdings kein Unterschied zwischen beiden Gruppen festgestellt werden.

Die Forscher schließen daraus, dass die Nahrungsergänzungsmittel ein wenig helfen, wenn sonst keine Medikamente gegen den Alzheimer eingenommen werden. Sie werden jedoch überflüssig, wenn bereits in dieser Richtung eine Therapie läuft. Erfreulich war in jedem Fall, dass es durch die Nahrungsergänzungsmittel zu keinen unerwünschten Wirkungen kam.