Nasenbluten - wann das Alltagsleiden zur Gefahr wird

Von Christine Krusberski
20. Mai 2014

Ob im Büro, bei der Gartenarbeit oder beim Shopping - Nasenbluten trifft uns ohne weitere Vorwarnung. Das Blut tropft oder fließt unablässig aus der Nase. Generell kein Grund zur Aufregung, doch in manchen Fällen lässt sich der Blutfluss nicht so einfach stoppen. Dann kann das Alltagsleiden zur Gefahr werden.

Lebensgefahr bei sehr hohem Blutverlust

Schon einfaches Niesen, häufiges Nasenbohren oder heftiges Schnäuzen kann den Impuls zum Nasenbluten geben und feine Blutgefäße im Nasenvorderabschnitt zum Platzen bringen. In der Regel kein Grund zur Sorge. Sind allerdings nicht die kleinen Verästelungen im vorderen Bereich der Nase betroffen, sondern die Arterien im hinteren Nasenabschnitt, können große Blutmengen herausschießen. Bei sehr hohem Blutverlust innerhalb kurzer Zeit besteht Lebensgefahr.

Gelangt Blut in die Lunge, kann dies zu Atemproblemen oder Atemstillstand führen. HNO-Ärzte raten dringen davon ab, den Kopf in den Nacken zu legen, denn dann fließt das Blut ungehindert durch den Rachen in die Atmungsorgane oder löst Übelkeit und Erbrechen aus. Außerdem ist nicht mehr erkennbar, wie stark der Blutstrom ist.

Was stoppt den Blutfluss?

Schießt es rot aus der Nase, ist besonnenes Handeln erforderlich. Normales Nasenbluten lässt sich am besten durch leicht vorgebeugtes Hinsetzen stoppen. Nicht empfehlenswert ist es, einen Wattebausch in die Nase zu stecken, denn beim Entfernen können Wunden an den Blutgefäßen erneut aufreißen.

Bewährt haben sich Gel-Pads oder kühle Tücher, die in den Nacken gelegt werden und das Zusammenziehen der Blutgefäße bewirken. Manchmal hilft auch das Zusammendrücken der Nasenflügel. Ist die Blutung nach 20 Minuten nicht gestoppt, sollten Betroffene in Begleitung einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.

Auch wenn Nasenbluten meistens harmlos ist, können Ursachen wie Polypen, ein gestörter Gerinnungsfaktor oder Nebenhöhlen-Tumore verantwortlich für den Blutfluss sein. Auch blutverdünnende Präparate wie Marcumar oder Aspirin sind häufig Auslöser für Nasenbluten, genauso wie ein Mangel an Vitamin B12, Diabetes oder Medikamente wie Kortison oder Oxymetazolin.