Neuartige Zahnzusatzversicherung kann man auch erst beim Schadensfall abschließen
Bei einer normalen Zahnzusatzversicherung ist der Zuschuss meist deutlich höher
Im Normalfall muss man eine Versicherung, egal um was es sich handelt, vor einem Schadensfall abschließen. So eigentlich auch bei Zahnersatz. Wer ganz normal bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert ist, der bekommt die Kosten für die normale Zahnarztbehandlung auch erstattet, beziehungsweise außer der quartalsmäßigen Zuzahlung von 10,00 Euro fallen keine Kosten an.
Aber auch aufgrund unserer Ernährung kommt es doch vor, dass sich Karies an den Zähnen bildet und dann muss der Zahnarzt sein Können unter Beweis stellen. Aber manchmal ist es auch zu spät und der Zahn muss entfernt werden. Doch mit einer Zahnlücke will keiner gerne durch die Lande laufen, besonders wenn sie noch im Sichtbereich liegt.
Abschluss einer Zahnzusatzversicherung wird empfohlen
So steht dann also ein Zahnersatz an, was aber teilweise teuer werden kann. Hierbei unterstützt die gesetzliche Krankenkasse die betroffenen Patienten in einer gewissen Weise, beispielsweise durch das Bonusheft, doch meistens sollte man dafür anderweitige Vorsorge treffen, das heißt eine Zusatzversicherung abschließen.
So gibt es hier viele Angebote und auch die Stiftung Warentest hat im letzten Jahr 110 Tarife von Versicherern überprüft. So gibt es dabei dann eine Liste, welche Versicherung den höchsten Zuschuss bei einer Zahnkrone, Implantat oder auch nur für ein Inlay bezahlt.
Testergebnisse im Detail
Die Tester haben hierbei bei der Versicherung HanseMerkur den Tarif "EZ+EZT" als "sehr gut" benotet, wobei ein 43-jähriger Versicherungsnehmer monatlich zwischen 18 bis 19 Euro bezahlen muss. Aber bei allen untersuchten Versicherungen gilt, dass man vor einem Schadensfall diese Police auch abschließen muss und es bestehen auch gewisse Wartezeiten, die also verhindern sollen, dass Kunden, wenn sie schon genau wissen, dass der Fall eintritt, schnell diese Zusatzversicherung abschließen.
Doch jetzt will die Versicherung "Ergo Direkt" dieses System ab April ändern und bietet unter der Werbekampagne "Versichern heißt verstehen" an, dass man die Versicherung erst im Schadensfall abschließen muss. Der Monatsbeitrag beträgt 29,90 Euro, für Kinder und Jugendliche 19,90 Euro.
Hier sind die Leistungen genau festgelegt, so dass der Zuschuss der Krankenkasse einfach verdoppelt wird und den Rest zahlt der Versicherte selber. Hier ein Beispiel: bei Kosten von 4.000 Euro zahlt die gesetzliche Krankenkasse 1.800 Euro, die Zusatzversicherung das Gleiche und der Patient 400 Euro. Da man aber in diesem Fall die Versicherung für wenigstens zwei Jahre abschließen muss, was etwa 717,60 Euro kostet, so bedeutet das im Fazit für die Versicherung einen Verlust von gut 1.000 Euro.
Trotzdem glauben die Verantwortlichen bei der Versicherung auch auf langfristigen Erfolg mit der Hoffnung, dass sich die Versicherten solidarisch verhalten, sprich länger Kunde bleiben und Beiträge zahlen. Aber für dieses Jahr wurde der Abschluss dieser Policen erst einmal auf 50.000 begrenzt.
Selbstbeteiligung oftmals sehr hoch
Doch ist hier auch noch der berühmte Haken, denn dieser Tarif gilt nur für die Grundversorgung beim Zahnersatz. Bei den teuren Leistungen, wie Inlay, Kronen oder Implantaten zahlt die gesetzliche Krankenkasse zum Beispiel bei einem Inlay, das 500 Euro kostet, nur einen Zuschuss von 40 Euro, dazu kommt also von der Zusatzversicherung das Gleiche hinzu, also nochmals 40 Euro, und der Rest bleibt beim Patienten hängen. Wer aber beispielsweise bei der HanseMerkur versichert ist, der braucht dann nur noch 50 Euro selber bezahlen.
Noch höher sind die Zahlen bei Implantaten. Zudem werden auch durch diese Möglichkeit eine Versicherung erst im Schadensfall abzuschließen, die Patienten davon abgehalten regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, die bei Erwachsenen einmal im Jahr erfolgen soll, dies wird dann im Bonushelft vermerkt, bei Kindern und Jugendlichen wird ein zweimaliger Besuch beim Zahnarzt zur Kontrolle vorgeschrieben, beziehungsweise empfohlen.
Das Ergebnis ist somit, dass man wohl im Hinblick auf später, wo eventuell ein Zahnersatz in irgendeiner Art und Weise nötig wird, doch besser eine ganz normale Zusatzversicherung abschließen sollte, denn hier ist der Zuschuss wesentlich höher.
Quelle
- http://www.n-tv.de/ratgeber/Abschliessen-wenn-es-zu-spaet-ist-article2743426.html Abgerufen am 3. März 2011