Neue Behandlungsstrategien bei Nikotinsucht und Alkoholismus
Zwei neue Leitlinien sagen der Nikotin- und Alkoholabhängigkeit den Kampf an
Menschen, die von Alkohol oder Nikotin abhängig sind, konsumieren zwar legale Drogen, doch es bleiben Drogen. Entsprechend versuchen Ärzte und Psychologen den Drogenabhängigen sinnvolle Hilfsmaßnahmen anzubieten.
Nun wurden zwei neue Leitlinien erarbeitet, die bei Alkoholismus und bei Nikotinsucht besser als alte Konzepte helfen sollen.
Trinken mit Bedacht
Die neue Leitlinie gegen Alkoholismus betont, das Abstinenz nicht mehr das oberste Ziel der Therapie sein sollte. Die alte Strategie ist für viele Menschen eine zu große Hürde und führt zu vielen Rückfällen.
Viel wichtiger ist es, den Menschen ein gesundes Gefühl für Alkohol zu geben. Das Ziel ist es, ein Glas Wein genießen zu können. Die Alkoholsucht ist also dann bekämpft, wenn nicht mehr der Rausch gesucht wird und über Jahre mit Bedacht getrunken wird.
Rauchentwöhnung mit Hilfe der Kasse
Die zweite Leitlinie beschäftigt sich mit der Nikotinsucht. Hier galt bisher, dass Raucher sich komplett aus eigener Kraft von der Droge trennen müssen, oder aber auf eigene Kosten eine professionelle Hilfsstelle aufsuche können. Die Krankenkasse half ihnen nicht, weder bei Raucherentwöhnungsprogrammen noch mit der Übernahme von Nikotinpflaster und co.
Die neue Leitlinie betont, dass Nikotinsucht auf einer Stufe mit Alkoholismus steht und daher ebenso von den Krankenkassen behandelt werden soll. Allerdings sind die Leitlinien kein Gesetz, sondern medizinische Empfehlungen. Die Ärzte sind sich dennoch sicher, dass sie als offizielles Statement verstanden und etwas bewegen werden.
Abstinenz ist das Ziel
Bis dahin sieht die Leitlinie zur Nikotinsucht vor, zumindest das kostenlose Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen. Auch das kann bereits den wichtigen Anstoß geben, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn anders als bei Alkohol gilt hier weiterhin: nur komplette Abstinenz ist das Ziel, denn jede Zigarette schadet der Gesundheit.
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