Neue Erkenntnis zu Hirntumoren: Die Krebszellen ändern nach einer Operation ihre Eigenschaften

Von Cornelia Scherpe
8. Januar 2014

Zu den wohl am schwersten zu behandelnden Krebsformen zählt der Hirntumor. Aufgrund seiner ungünstigen Lage direkt im Kopf des Menschen kann er oft nur sehr schwer therapiert werden.

Die am häufigsten vorkommende Form des Hirntumors wird vom Arzt "Glioblastom" genannt und bringt eine schlechte Prognose mit sich. Im Schnitt haben Patienten nach der Diagnose nur noch etwas mehr als ein Jahr zu leben.

Die falschen Annahmen der Mediziner

Der Krebs lässt sich aber nicht nur aufgrund seiner ungünstigen Lage schlecht behandeln, sondern offenbar auch wegen einer Wissenslücke der Medizin. Bisher ging man davon aus, dass alle bösartigen Zellen der Hirntumore vergleichsweise ähnlich sind.

Führt man einen operativen Eingriff durch und kann den Großteil des Glioblastom entfernen, sind verbleibende Krebszellen so wie die bereits entfernten Zellen.

Neue Behandlungsansätze deutscher Forscher

Deutsche Forscher konnten nun aber belegen, dass die Restzellen nach einer Operation extrem andersartig sein können. Ihr Aufbau ist verändert und daher auch ihre spezifischen Eigenschaften.

Bei einer Hirn-OP kann je nach Größe und Lage des Glioblastoms oft nicht der komplette Tumor entfernt werden. Es bleiben sogenannte Tumor-Ränder und diese sorgen für die weiterhin schlechte Prognose.

Daher wird in der Regel auch nach der OP eine Chemotherapie gestartet oder eine Bestrahlung verordnet, doch diese Maßnahmen haben oft kaum Erfolg. Das deutsche Forscherteam konnte nun klären, warum dies so ist:

Da die verbleibenden Tumorzellen ihren Aufbau verändert haben, zeigen sie sich von den Therapien unbeeindruckt und lassen in relativ kurzer Zeit wieder neue Wucherungen entstehen. Dieses neue Wissen möchte man nun nutzen, um neue und bessere Therapien gegen die Tumor-Ränder zu entwickeln.