Neue Erkenntnisse über Klima und Überflutung in Nordeuropa durch Bohrungen gewinnen
Klimauntersuchungen zur Untersuchung der Auswirkungen von Klimaveränderungen auf Eiderstedt
Auf der Halbinsel Eiderstedt, an dessen Nordseeküste der bekannte Badeort St. Peter-Ording liegt, hat man jetzt mit Bohrungen im kleinen Ort Welt begonnen, um neue grundlegende Erkenntnisse über das Klima und die Geschichte der Überflutungen in Nordeuropa zu bekommen.
Klimauntersuchungen auf der Halbinsel Eiderstedt
Die Bohrungen gehen in eine Tiefe von 300 bis 350 Meter und aufgrund der verschiedenen Schichten erwartet man ein Klimaarchiv von den letzten 500.000 Jahren. Der ganze Sinn und Zweck besteht darin, dass man dadurch langfristig Zusammenhänge zwischen den Klimaveränderungen bezüglich ihrer Auswirkung auf die Küstenregionen erkennen will.
Normalerweise macht man diese Klimauntersuchungen durch Bohrkerne in tiefen Seen, wo man dann, so ähnlich wie bei den Bäumen mit ihren Jahresringen, eine Altersbestimmung machen kann. Aber in Nordeuropa gibt es nun einmal keine tiefen Seen, so dass man sich die Ränder von Salzstöcken ausgesucht hat, wobei also der jetzige Bohrplatz, der sogenannte Gardinger Trog, am Rande des Salzstocks Oldensworth liegt.
Proben werden von einem Forscherteam untersucht
Die Experten rechnen mit etwa dreißig Tagen Bohrtätigkeit, die von der norddeutschen Firma Ivers Brunnenbau GmbH durchgeführt werden. Dabei wird eine Spülbohrung im Rammkern- und Seilkernverfahren angewendet und so werden dann den Wissenschaftlern die einzelnen Proben zur Verfügung gestellt. An dem ganzen Projekt sind die Universitäten Mainz und Lüneburg sowie aus Hannover das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, das auch die Federführung hat, beteiligt.
Ebenso noch das für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) in Schleswig-Holstein zuständige Landesamt in Flintbek bei Kiel. Im April werden die Arbeiten fertig sein und danach soll das Bohrloch wieder verfüllt werden.
Quelle
- http://www.n-tv.de/wissen/Klimabohrungen-beginnen-article2675221.html Abgerufen am 23. Februar 2011