Neue Gentherapie soll ersten Impfstoff gegen HIV möglich machen

Erste Erfolge in Tierversuchen bestätigen temporäre Schutzfunktion gegen HIV nach Impfung

Von Cornelia Scherpe
25. Februar 2015

Bisher gibt es noch keinen Wirkstoff, der einen Menschen langfristig vor HIV schützen kann. Der HI-Virus kann zwar inzwischen relativ gut in Schach gehalten werden, doch noch besser wäre es natürlich, wenn Menschen sich gar nicht erst infizieren könnten.

Forscher arbeiten daher an der Entwicklung eines Impfstoffes, der die HIV-Gefahr bannen kann. Eine neue entwickelte Gentherapie ist dabei erstmals dem Ziel einen großen Schritt näher gekommen.

Prinzip der neuen Gentherapie

Die Gentherapie basiert auf der Grundidee, die hinter jeder Impfung steckt: der Körper soll eine Hilfestellung erhalten, um selbst effektiv gegen einen Erreger vorzugehen.

Indem das Immunsystem durch eine Impfung quasi geschult wird, ist es für den Ernstfall gewappnet und kann die Eindringlinge aufhalten, bevor eine Krankheit ausbricht.

Bei der Gentherapie gegen HIV wird dem Körper die Bauanleitung für einen Antikörper übermittelt. Dieser kommt in der Natur nicht vor, weshalb der Organismus nicht allein "auf die Idee" kommen kann, diesen Antikörper bereitzustellen. Durch den Bauplan jedoch wird der synthetische Antikörper gegen das HI-Virus produziert.

Erste Erfolge im Tierversuch

In Tierversuchen konnten die Forscher dabei zeigen, dass der Impfstoff wirksam ist. Die vier dafür verwendeten Affen waren effektiv vor HIV geschützt. Die Wirkung des Impfstoffes hielt allerdings nur 34 Wochen an. Danach ist entsprechend eine Impfauffrischung nötig, um den Schutz aufrecht zu erhalten.

Die Entwickler sind sich sicher, dass der neue Impfstoff auch beim Menschen anschlagen würde. Bisher gibt es allerdings noch keine Studie mit Freiwilligen. Zunächst will man in weiteren Tierversuchen klären, wie gut die Verträglichkeit ist.

Da die Impfung für gesunde Menschen gedacht wäre, dürfen keine drastischen Nebenwirkungen auftreten, sonst ist das Risiko-Nutzen-Verhältnis nicht angemessen.