Neue Hoffnung für Psoriasis-Kranke: Körpereigener Signalstoff hilft gegen Schuppenflechte

Interleukin-4 wurde in einer Studie erfolgreich an Erkrankten getestet

Von Nicole Freialdenhoven
3. März 2015

Bei einer Psoriasis-Erkrankung ist das Immunsystem gestört und sorgt für großflächig juckende Hautflächen, die teilweise auch die Gelenke und Weichteile erfasst. Weil die betroffenen Hautflächen zur Schuppenbildung neigen, wird die Krankheit auch Schuppenflechte genannt.

Alleine in Deutschland leiden rund zwei Millionen Menschen unter Psoriasis, doch eine echte wirksame Therapie gibt es bislang nicht. Bei vielen Menschen hilft eine Ernährungsumstellung, bei anderen eine Behandlung mit Salben und Cremes und bei Patienten, bei denen psychische Gründe hinter der Krankheit vermutet werden, eine Psychotherapie.

Zusätzliche Vergabe von Interleukin-4 verbessert Schuppenflechte sichtbar

Forscher der Technischen Universität München und der Universität Tübingen haben nun möglicherweise einen neuen Therapieansatz gegen Schuppenflechte gefunden: Sie richteten ihr Augenmerk auf den Signalstoff Interleukin-4 (IL-4), der in der Lage ist, den Signalstoff IL-23 zu blockieren, der durch die Aktivierung bestimmter Immunzellen Entzündungen auslöst.

Nach einem ersten Experiment mit Mäusen wurde eine Studie mit 22 menschlichen Versuchsteilnehmern durchgeführt, die an Psoriasis litten. Sie erhielten sechs Wochen lang eine zusätzliche Dosis IL-4 unter die Haut gespritzt, wonach sich die Schuppenflechte sichtbar verbesserte.