Neue Idee gegen Darmkrebs - Protein soll Menschen mit Colitis ulcerosa vor dem Krebs schützen

Von Cornelia Scherpe
6. August 2012

Bei der Krankheit "Colitis ulcerosa" handelt es sich um eine chronische Entzündung des Dickdarms. Betroffene müssen bei jedem akuten Schub mit Bauchschmerzen und blutigem Durchfall rechnen und haben zu dem oft Fieber und ein allgemeines Gefühl der Schwäche. Die Krankheit hat jedoch auch langfristig noch eine schwere Nebenwirkung: sie führt überdurchschnittlich häufig zu Darmkrebs. Durch die ständig gereizte Schleimhaut im Darm, mutieren die Zellen eher und werden so zu bösartigen Krebszellen.

Um die Gefahr für Patienten mit "Colitis ulcerosa" zu senken, haben Forscher an einer neuen Therapie gearbeitet. Dabei wollen sie das Protein "NFATc2" einsetzen. Im Labor hat sich herausgestellt, dass dieses Eiweiß sich positiv auf das krebsfördernde "Interleukin-6" auswirkt. Bei Patienten, die bereits Darmkrebs haben, lässt sich eine hohe Konzentration von "NFAT2c" nachweisen. Daraus schließt man, dass man mit einer bewussten Senkung der Eiweißkonzentration auch das Interleukin nach unten regulieren und so das Risiko für Krebs senken kann.

"NFAT2c" ist wichtig für die Apoptose, also für den gezielten Zelltod. Gibt es viel "NFAT2c" sterben weniger Zellen ab. Bei der Entzündung der Darmschleimhaut bedeutet dies, dass auch die kranken Zellen nur in geringer Zahl entfernt werden und daher die Chance haben, zu Krebszellen zu mutieren. Senkt man die Konzentration des Eiweißes, sterben vermehrt kranke Zellen ab, was den Darm vor Krebs schützen sollte. Diese neue Erkenntnis ist das Resultat langjähriger Forschung und könnte zu einer echten Therapieoption werden.