Die C. difficile-Infektion behandeln - eine Transplantation von Fäkalien kann helfen

Mit Hilfe dieser unkonventionelle Methode, können durchfallverursachende Erreger beseitigt werden

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2013

Für die meisten Menschen ist es wohl eine eher abstoßende Vorstellung, doch in der Tat ist es möglich, dass Fäkalien zu medizinischen Zwecken von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. In einer aktuellen Studie zeigte sich, dass man auf diesem Wege die Bakterieninfektion "Clostridium difficile" recht gut behandeln kann.

Darmflora aus dem Gleichgewicht

Diese Erreger sammeln sich im Darm an, wenn eingenommene Antibiotika die Damflora eines Menschen aus dem gesunden Gleichgewicht gebracht haben. Die schädlichen Erreger überwiegen dann gegenüber den nützlichen Bakterien, was in extremen Fall sogar lebensgefährlich werden kann.

Bisher werden diese Patienten behandelt, indem man ihnen wieder ein Antibiotikum verabreicht. Die Clostridium difficile sollen so absterben. Dies gelingt aber nur in 60 Prozent aller Fälle und kann außerdem zu einem Teufelskreis führen.

Studie zur Fäkalientransplantation

In der aktuellen Studie arbeitete man daher mit der Transplantation von Fäkalien. Dafür nahm man gesunde Probanden, die intensiv auf Vorerkrankungen im Stuhl getestet wurden. Nur Fäkalien von komplett gesunden Menschen wurden genommen und an 40 Patienten mit Clostridium difficile vergeben, indem man eine Magensonde nutzte.

Überzeugendes Ergebnis

Bereits das Zwischenergebnis der Studie war überwältigend, denn bei ganzen 81 Prozent de Teilnehmer war der akute Durchfall durch die Erreger beseitigt wurden. Die Spende der Probanden hatte zu einer gesunden Darmflora geführt.

In der Vergleichsgruppe (ebenfalls 40 Patienten) mit Antibiotikavergabe hatte man dagegen nur 31 Prozent der Patienten helfen können. Die dritte Gruppe, die neben dem Medikament noch eine Darmspülung erhielt, kam sogar nur auf 23 Prozent.

Dieses Ergebnis überzeugt auch viele kritische Ärzte, die die doch unkonventionelle Methode bisher mit großem Misstrauen betrachtet haben.