Neue Informationen während des Tiefschlafs erschweren Gedächtnisbildung

Von Ingo Krüger
14. April 2014

Störungen im Tiefschlaf erschweren die Gedächtnisbildung. Das haben US-Forscher bei Geruchtests mit Ratten herausgefunden. So beeinträchtigten neue Informationen während des Schlafs die Verarbeitung von erlerntem Wissen. Bekanntes prägte sich den Nagern in dieser Phase besser ein, doch neue, zuvor unbekannte Gerüche verwirrten sie.

Lernen im Schlaf lässt sich nach Meinung der Wissenschaftler nur dann, wenn man die Informationen bereits vorher am Tage aufgenommen hat. Dann wechseln Eindrücke und Erfahrungen vom Kurzzeit- ins Langzeit-Gedächtnis, weil die Informationen und damit verbundene neuronale Signale noch einmal rekapituliert werden.

In dem Versuch zeigten sich die Ratten bei unbekannten Gerüchen verwirrt. Sie waren kaum in der Lage, zwischen neuen und unbekannten Düften zu unterscheiden. Ihr Gedächtnis wurde durch neue Einflüsse im Schlaf in die Irre geführt, weil sich in dieser Zeit das Speichern von Informationen beeinflussen lässt.

Für Menschen bedeutet das, dass unerwünschte Erinnerungen bei posttraumatischen Belastungsstörungen, die bei Angsterkrankungen häufig vorkommen, geschwächt werden können. Unliebsame Gedächtnisinhalte lassen sich so reduzieren.