Neue Leitlinien zur frühen Diagnose von FAS vorgestellt: Entlastung für Eltern und Therapeuten
Das sogenannte Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine angeborene Behinderung bei Kindern. Jedes Jahr kommen bis zu 4000 Babys behindert zur Welt, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben. Bislang wurde FAS meistens erst sehr spät erkannt und nachdem andere Ursachen für die Behinderung ausgeschlossen wurden.
Eine neue Leitlinie, die von Medizinern und Suchtexperten erstellt wurde, soll Ärzten die Diagnose in Zukunft erleichtern. Dazu wurden vier Kriterien zusammengestellt, die auf das Fetale Alkoholsyndrom schließen lassen, darunter Auffälligkeiten im Gesicht wie eine sehr schmale Oberlippe oder eine geringe Körpergröße des neugeborenen Säuglings. Später kommen häufig Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten hinzu. Je früher die korrekte Diagnose gestellt werden kann, umso besser können sich die Eltern, darunter überdurchschnittlich häufig Pflege- und Adoptiveltern, darauf einstellen, so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, die die Leitlinien nun vorstellte. Auch Psychologen, Kinderärzte und Therapeuten können sich früh mit gezielten Fördermaßnahmen um die betroffenen Kinder kümmern.