Neue Methode für die Herstellung von Knochenimplantaten

Von Max Staender
18. Juni 2012

Die Innsbrucker Neurochirurgie ist bislang die weltweit einzige Klinik, die speziell angefertigte Knochenimplantate für mittlere bis große Schädelöffnungen herstellen kann. Das neue Verfahren bietet den Patienten laut der Oberärztin Claudia Unterhofer vor allem ästhetische Vorteile.

Grundsätzlich versuchen Mediziner nach Entzündungen oder Unfällen das entnommene Knochenstück wieder an derselben Stelle einzusetzen, was jedoch nicht immer klappt und deshalb mit einer Art Zement versiegelt wird. Bei diesem Vorgehen weist der Kopf danach jedoch eine unnatürliche Form auf, was bei dem neuen Verfahren nicht der Fall ist. Hier wird der Schädel mittels CT-Aufnahmen in ein 3D-Bild verwandelt, sodass der Zement während der OP passgenau aufgetragen werden kann und das Implantat danach am Kopf des Patienten befestigt wird.

Bei den bislang 50 Operationen mit der neuen Methode, welche zudem wesentlich günstiger sind, gab es keinerlei Komplikationen. Während die Kosten für Schädelknochenimplantate zwischen 6.000 und 12.000 Euro liegen, schlägt die Herstellung eines Präparates mit gerade mal 80 Euro zu Buche.