Neue Theorie zum Auslöser von Hörstürzen: Ist möglicherweise Eisenmangel schuld?

Von Nicole Freialdenhoven
24. April 2014

Für Betroffene ist der Hörsturz meist eine Katastrophe: Von einer Sekunde zur nächsten hören sie auf einem Ohr gar nichts mehr oder nehmen die Welt nur noch wie durch einen Wattebausch wahr. Die Wissenschaft konnte bis heute nicht wirklich klären, welche Faktoren im Körper einen Hörsturz auslösen.

Als Gründe kommen u.a. eine Mangeldurchblutung des Innenohrs in Frage, Thrombosen oder Vasospasmen (Krämpfe in den Gefäßen). Einer neuen Theorie zufolge könnte auch Eisenmangel verantwortlich für Hörstürze sein.

Wissenschaftler der Universität Taipeh studierten die Daten von insgesamt 4004 Patienten, die einen Hörsturz erlitten hatten, und verglichen sie mit 12.012 gesunden Kontrollpersonen im gleichen Alter.

Dabei stellten sie fest, dass die Hörsturz-Patienten signifikant häufiger unter einer Eisenmangel-Anämie litten, als die gesunden Kontrollpersonen. Besonders stark war dieser Unterschied bei jüngeren Menschen unter 45 Jahren ausgeprägt. Bei älteren Menschen über 65 Jahren ließen sich dagegen keine Unterschiede mehr feststellen.

Die Wissenschaftler empfehlen daher einerseits, Patienten, die einen Hörsturz erlitten haben, auf eine mögliche Eisenmangel-Anämie hin zu untersuchen und andererseits bei jüngeren Menschen mit diagnostizierter Eisenmangel-Anämie auf eine aggressivere Behandlung zu setzen, um Hörstürze zu vermeiden.