Neue Therapie bei schwerer Grippe: Blutgerinnungshemmer erfolgreich getestet

Im Tierversuch überlebten fast alle mit Grippe infizierten Mäuse nachdem sie einen Blutgerinnungshemmer bekamen

Von Nicole Freialdenhoven
30. April 2015

Jährlich kommt es weltweit zu bis zu 500.000 Todesfällen durch eine schwere Grippe, die u.a. mit Lungenentzündungen einhergeht. Forscher der Universität Lyon haben nun einen Zusammenhang zwischen grippebedingten Lungenentzündungen und den Thrombozyten (Blutplättchen) im Körper ermittelt: Bei schwerer Pneumonie ist die Zahl der Blutplättchen enorm erhöht und eine Überaktivierung führt wiederum zu erhöhter Sterblichkeit.

Erfolgreicher Tierversuch mit Mäusen

In einem Experiment mit Mäusen stellten die Forscher jedoch fest, dass sich die Thrombozyten mit Blutgerinnungshemmern außer Gefecht setzen ließen. Die Mäuse wurden mit einer mittelschweren Dosis des Virus infiziert, die normalerweise eine Sterblichkeitkeitsrate von etwa 50 Prozent nach sich zieht. Anschießend erhielten sie einen Blutgerinnungshemmer. Dies führte dazu, dass nahezu alle Mäuse überlebten.

Fazit der Forscher

Die Forscher schließen daraus, dass Blutgerinnungshemmer bei der Behandlung einer schweren Gruppe durchaus erfolgreich sein könnten. Im nächsten Schritt müsse das Experiment in der klinischen Forschung wiederholt und am Menschen ausprobiert werden. Dann könnten eventuell bald Grippe-Medikamente entwickelt werden, die einen Blutgerinnungshemmer beinhalten.