Neue Therapien gegen Hepatitis C haben ihre Schattenseiten

Von Cornelia Scherpe
20. Juli 2012

Die Deutsche Leberstiftung weist aktuell darauf hin, dass man bei aller Freude über die neuen Therapien gegen Hepatitis C auch an deren Nebenwirkungen denken muss. Bisher erfolgte bei Erkrankten nur eine Standardtherapie. Dabei kommen die gut erforschten Wirkstoffe "Ribavirin" und "Interferon" zum Einsatz und sollen gegen das Virus im Inneren vorgehen. Die neuen Methoden arbeiten mit den sogenannten " HCV-Proteaseinhibitoren".

Deren vornehmliches Ziel ist es nicht, die Viren abzutöten, sondern sie gezielt bei einer weiteren Vermehrung zu behindern. So wird Hepatitis ausgebremst und der Arzt hat mehr Zeit, mit den übrigen Verfahren aktiv zu werden. Patienten, die hier den passenden Genotyp 1 aufweisen, können ihre Therapiechancen so um 25 bis 30 Prozent verbessern.

Dieses Konzept ist hervorragend und hat sich in Laborversuchen sowie Studien gut bewährt, doch die Deutsche Leberstiftung möchte nicht, dass Patienten zu euphorisch mit den neuen Behandlungsmethoden umgehen. Die neuen Wirkstoffe sind noch sehr jung, manche von ihnen befinden sich gerade einmal seit einem Jahr auf dem Markt. Daher fehlen größtenteils die Erfahrungen aus Langzeitstudien. Langfristige Schäden konnten daher noch nicht ausreichend erforscht werden.

Einige Schattenseiten kennt man allerdings bereits jetzt. So gibt es einige Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten, die sehr bedenklich werden können. Außerdem wurde in Studien eine auftretende Blutarmut als mögliche Nebenwirkung festgestellt. Ein drittes Problem ist die Bildung von Resistenzen. Das Virus kann sich dann aktiv wehren und die weitere Therapie gegen Hepatitis C wird schwieriger.