Neue Verunsicherung, wer der Hauptverdächtigte für die Alzheimer-Ursache ist
Noch keine praktischen Erfolge bei der Suche nach dem Auslöser für Alzheimer
Lange fokussierten Alzheimer-Forscher bei der Suche nach dem Verursacher der Krankheit, die langsam das Gehirn zerstört, ihre Aufmerksamkeit auf Einlagerungen aus Amyloid. Der Weg schien so richtig, dass auf der Basis der Biochemie des Amyloid-Auf- und -Abbaus bereits Medikamente erforscht werden - ohne bisher einen Durchbruch zu erzielen.
Eiweiß "Tau" als Ursache für Alzheimer?
Der Versuch einer Impfung zum Beispiel eliminierte das Amyloid fast vollständig. Doch zur maßlosen Enttäuschung der Forscher setzte sich die geistige Talfahrt der Versuchstiere ungebremst fort. Einige Experten haben nun wieder ein anderes Eiweiß namens "Tau" im Visier, berichtet die "Apotheken Umschau". Forscher der Universität von Minnesota (USA) stellten bei Versuchen mit Mäusen fest, dass der geistige Abbau besonders stark von der Tau-Konzentration abhängt. Auch andere Studien weisen darauf hin, dass durch Tau das Fortschreiten der Demenz erst richtig Tempo aufnimmt.
Noch keine praktischen Erfolge
Unterdrückten die Wissenschaftler das Tau, erholten sich die "Alzheimer-Mäuse" sogar wieder. Aber Tau ist ein problematischer Angriffspunkt: Es ist in anderer Form für Zellfunktionen wichtig. Seine Hemmung hätte schwere Nebenwirkungen zur Folge. Die Alzheimer-Forschung ist von praktischen Erfolgen noch weit entfernt. "Es gibt viele Theorien", seufzt Dr. Markus Fändrich, Max-Planck-Forscher aus Halle. "Klar ist nur: Nicht alle können stimmen."
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