Neue Wirkstoffe rücken Hepatitis C zu Leibe

Von Cornelia Scherpe
24. Januar 2014

Menschen mit Hepatitis C haben einen Virus in ihrem Körper, der im schlimmsten Fall die Leber angreifen und dort zu chronischen Entzündungen führen kann. Durch Vernarbungen nimmt die Funktionskraft der Leber ab und es kann sogar zu aggressivem Leberkrebs kommen. Allein in Deutschland sind gut eine halbe Million Bürger von Hep C betroffen.

Zwar kann die Infektion bereits behandelt werden, doch die Therapie kann bis zu 18 Monate andauern und dennoch gibt es trotz aller Geduld und Akzeptanz der Nebenwirkungen keine Garantie auf eine Genesung. Nur rund 50 Prozent der Menschen besiegen den Virus. Neue Wirkstoffe auf dem Markt sollen den Kampf gegen Hepatitis C aber revolutionieren und den Patienten eine große Last von den Schultern nehmen.

Neue Wirkstoffe blockieren für Virus wichtiges Enzym

Zum einen ist da "Boceprevir" und zum anderen "Telaprevir". Beide Wirkstoffe haben in Studien das Potenzial gezeigt, die Virenlast um bis zu 80 Prozent zu senken. Möglich wird dies, da die Stoffe das Virus effektiv daran hindern, sich im Körper weiter zu vermehren. Beide Mittel blockieren dafür ein Enzym, das der Virus dringend benötigt, um sich zu vermehren. Die Viren sind also vergleichsweise kraftlos und können daher auch keine chronische Entzündung triggern.

Für die DGIM, die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, stellt dies eine Wendung bei der Versorgung der Betroffenen dar. Die Idee wird derzeit auch bereits mit weiteren Wirkstoffe in der Testphase weiterentwickelt. Neben "Boceprevir" und "Telaprevir" könnte es also in naher Zukunft noch weitere Mittel auf dem Markt geben. Zwei neue Medikamente der Reihe wurden jüngst in den USA auch bereits zugelassen und warten nun noch auf ihre Zulassung in Europa.