Neue Wirkstoffgruppe bei Brustkrebs mit Metastasen: Der Erfolg ist messbar, aber keine Revolution
Brustkrebs kann in seiner aggressiven Form auch Metastasen bilden und so in das umliegende Gewebe streuen. Dies verschlechtert die Prognose für die betroffenen Frauen stark.
Bei bereits so weit vorangeschrittenem Krebs soll nun eine neue Wirkstoffklasse zum Einsatz kommen. Die neu entwickelten Medikamente sind sogenannte CDK4/6-Inhibitoren. Das bedeutet, dass sie CDK-Enzyme hemmen können.
Dies sind Enzyme, die bei den verschiedenen Lebensphasen einer Zelle eine große Rolle spielen. Vor einiger Zeit entdeckten Forscher, dass die beiden Enzyme CDK 4 und CDK 6 besonders bei den Zellen eines Mammakarzinom eine entscheidende Rolle spielen.
Die neue Wirkstoffklasse soll daher genau diese beiden Enzyme hemmen und damit den Krebs ausbremsen. So soll das Leben der betroffenen Frauen verlängert werden.
Bisherige Erfolge mit der neuen Therapie
Das erste Mittel dieser Wirkstoffklasse ist bereits in einer Studie mit 165 Probandinnen getestet worden. Dabei konnte in Bezug auf die Zeit ohne eine Verschlechterung des Krebsleidens ein großer Erfolg erzielt werden. Statt einer Stabilisierung über 7,5 Monate lagen diese Frauen nun schon bei 26,1 Monaten. Die Tumorzellen wurden tatsächlich ausgebremst.
Dennoch blieb die neu erreichte Lebenserwartung der Patientinnen noch unter den Erwartungen. Statt der derzeit durchschnittlichen 33,3 Monate hatten die Patientinnen nun noch 37,5 Monate zu leben.
Die Forscher bewerten die neue Wirkstoffklasse daher als einen neue Alternative zur Behandlung, jedoch nicht als Revolution in der Therapie. Bisher hat die US-Arzneibehörde FDA den Wirkstoff daher auch noch nicht zugelassen. Die Entscheidung steht allerdings noch aus.
Patientinnen und Angehörige sollte daher nicht zu viel Hoffnung in die neue Wirkstoffgruppe setzen. Die Studie arbeitete jedoch bisher nur mit dem ersten neuen Medikament, zwei weitere Formen der CDK4/6-Inhibitoren sind bereits in ihrer Entwicklungsphase.
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