Neuer Wirkstoff gegen Krebs greift die B-Zellen an

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2014

Es gibt verschiedene Formen von Krebs, bei denen die B-Zellen im Körper zum Motor eines Tumors werden. Eigentlich sind B-Zellen in jedem Menschen zu finden, doch beispielsweise bei chronisch lymphatischer Leukämie (kurz CLL) und beim Non-Hodgkin-Lymphom werden die B-Zellen zum Problem, da sie dem Krebs zuspielen.

Eine neue Therapie setzt daher bei diesen Zellen an. Bei dem oral einzunehmenden Wirkstoff handelt es sich um "Idelalisib" und dieser konnte sich nun bereits in zwei Studien beweisen.

Therapie mit Idelalisib verlängert Lebenserwartung bei NHL

Im ersten Versuch mit Freiwilligen wurden insgesamt 125 Menschen therapiert, die ein Non-Hodgkin-Lymphom hatten. Bei 71 dieser Patienten konnte man einen messbaren Rückgang der Krankheitssymptome vermelden. Dies betraf mit immerhin 57 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Probanden. Bei sieben dieser Patienten war der Rückgang der Beschwerden sogar von Dauer und die Ärzte konnten in den Lymphknoten keine Krebszellen mehr nachweisen.

Dies ist zwar keine Heilung, wie die Onkologen betonen, doch es bedeutet eine starke Verlängerung der Lebenserwartung. Insgesamt gewannen alle Patienten im Schnitt elf weitere Lebensmonate und damit fast ein ganzes Jahr. Zudem war der neue Wirkstoff sehr gut verträglich. In 13 Prozent der Fälle war Durchfall ein Problem und in sieben Prozent der Fälle kam es zu einer Lungenentzündung. Weitere Probleme wie Infektionen traten zwar ebenfalls auf, doch für Krebsmedikamente ist dies vergleichsweise eine gute Quote.

Zweite Studie zeigt ebenfalls erfolgreiche Therapie mit Idelalisib

Die zweite Studie arbeitete mit 220 CLL-Patienten und kam ebenfalls zu einem erfreulichen Ergebnis. Bei allen Patienten war die Nierenfunktion bereits eingeschränkt und eine Chemotherapie hatte zur sogenannten Knochen­markdepression geführt. Idelalisib sollte nun den bereits schlechten Zustand so gut es geht verbessern und tatsächlich gelang dies. In 83 Prozent der Fälle gingen die Beschwerden deutlich zurück und sogar nach 14 Monaten waren über 50 Prozent der Patienten noch immer in dieser Besserungsphase.