Neues aus der Molekularbiologie: Transkriptionsfaktor Twist1 reguliert Zellwachstum

Durch Twist1 wollen Forscher künftig gesunde Zellen besser fördern und Tumorzellen einschränken

Von Nicole Freialdenhoven
21. Januar 2015

Forscher des Helmholtz-Zentrums in München sind den Funktionen des wichtigen Transkriptionsfaktors Twist1 auf die Spur gekommen. Transkriptionsfaktoren sind Proteine, die zahlreiche Vorgänge im Körper auf molekularer Ebene steuern.

Twist1 hat beispielsweise einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und das Wachstum der Körperzellen und ist daher indirekt auch an der Entstehung von Tumoren beteiligt.

Einfluss von Twist1 auf das Brustgewebe

Die Forscher beobachteten in München, wie die Aktivität von Twist1 die Zellen des Brustgewebes beeinflussten und stellten fest, dass das Protein vor allem die Plastizität und das Wachstum der Zellen steuert. Je höher und länger die Aktivität von Twist1 war, umso höher fiel auch die Plastizität aus, d.h. die Verformbarkeit der Zellen.

Einerseits fördert dies das Entwicklungspotenzial der Zellen ähnlich wie bei den Stammzellen, andererseits nutzen auch Tumorzellen die Aktivität von Twist1 um sich stärker auszubreiten.

Wachstum und Einschränkung von Zellen

Mit der besseren Erforschung von Twist1 und seinen Aktivitäten hoffen die Forscher in Zukunft das Wachstum von gesunden Zellen besser fördern zu können und andererseits das Wachstum von Tumorzellen stärker einzuschränken.

Am hilfreichsten ist Twist1 demnach, wenn es nur vorübergehend aktiv ist und anschließend wieder deaktiviert wird, während eine dauerhafte Aktivität die positiven Stammzelleneigenschaften unterdrückt.