Neurodermitis - Stress und dunkle Gedanken verschlimmern die Hautkrankheit

Starke Neurodermitis ist oft auch psychosomatisch bedingt, Therapie zur Stressbewältigung kann helfen

Von Cornelia Scherpe
27. Mai 2011

Neurodermitis ist den Ärzten seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Hielt man sie früher noch für eine Nervenkrankheit, weiß man heute, dass es sich um eine allergische Reaktion handelt. Der Schutzmantel der Haut ist bei Betroffenen zu durchlässig, sodass jeder Erreger sofort durchdringt und die Allergie auslöst beziehungsweise verschlimmert. Die exakten Vorgänge bei Neurodermitis sind aber bis heute nicht erschöpfend geklärt.

Ärzte beobachten aber immer wieder, dass die Psyche der Erkrankten eine große Rolle spielt. Je nach Stimmung und Alltagsstress können das Jucken und die Quaddeln mehr oder weniger werden. 30 Prozent der Neurodermitiker bekommen durch ein Stimmungstief oder Dauerstress einen verstärten Krankheitsschub, wie eine Studie berichtet.

Psychotherapie statt Medikamente

Dies lässt vermuten, dass psychosomatische Einflüsse ebenso wie hormonelle Schwankungen das Krankheitsbild beeinflussen. Dies würde bedeuten, dass nicht nur lindernde Salben nötig sind, sondern auch psychologische Betreuung und Seminare zur Stressbewältigung.

Entspannungstherapien könnten daher in Zukunft eine sinnvolle ärztliche Verschreibung sein. Erste Projekte in diese Richtung gibt es schon.