Neuroleptika in der Schwangerschaft: die meisten Mittel sind für das Ungeborene unbedenklich
Studie liefert Antwort auf die Frage werdender Mütter, ob sie Antipsychotika zum Schutz des Kindes absetzen müssen
Leidet ein Mensch an starken psychischen Problemen, werden vom Arzt oft Medikamente verschrieben. Diese sogenannten Neuroleptika werden auch Antipsychotika genannt und sollen Dinge wie Halluzinationen dämpfen.
Problematisch wird die oft jahrelang notwendige Einnahme für viele Frauen, wenn ein Kinderwunsch besteht, beziehungsweise eine Schwangerschaft festgestellt wird. Die erdenden Mütterw fragen sich, ob sie ihre Medikamente zum Schutz des Kindes absetzen müssen. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass die Mehrheit der Mittel für das Ungeborene unbedenklich ist.
Neuroleptika in der Studie
Die Studie besah sich die Daten von 1,3 Millionen Schwangeren in den USA. Von ihnen hatten 733 typische Neuroleptika und 9.258 atypische Neuroleptika einnehmen müssen. Der Rest galt als psychisch gesund.
- Typische Neuroleptika sind ältere Wirkstoffe mit teils starken Nebenwirkungen.
- Atypische Neuroleptika arbeiten nach neueren Erkenntnissen und haben deutlich weniger Nebeneffekte auf den Patienten.
Betrachteten die Forscher nun die Rate der Geburten mit Fehlbildungen, zeigten sich recht ähnliche Werte bei den drei Gruppen:
- Frauen ohne Medikamenteneinnahme hatten ein Risiko von 3,27 Prozent.
- Nahmen werdende Mütter typische Neuroleptika ein, kam man auf eine Rate von 3,82 Prozent, was statistisch keinen Unterschied macht.
- Lediglich bei den atypischen Neuroleptika stieg das Risiko leicht und lag bei 4,45 Prozent.
Allerdings mussten die Forscher noch verzerrende Daten wie das Alter der Frauen herausrechnen. Nachdem das erfolgt war, zeigte sich bei fast allen Medikamenten gar kein Unterschied mehr im Risiko.
Hinweise zum Wirkstoff Risperidon
Die einzige Ausnahme war der Wirkstoff Risperidon. Für ihn blieb die Quote für Fehlbildungen beim Kind erhöht. Es handelt sich dabei um ein atypisches Neuroleptikum, das vergleichsweise häufig verschrieben wird. Patientinnen mit Kinderwunsch sollten bei der Einnahme frühzeitig mit ihrem Arzt reden und nach Alternativen suchen.
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