Nicht jede schwere Nierenerkrankung sollte per Dialyse behandelt werden

Dialysepatienten sollten Alternativen abwägen, die je nach individuellem Fall sinnvoller sein können

Von Cornelia Scherpe
1. März 2012

Die meisten Menschen mit einer sehr schweren Nierenerkrankung begeben sich mit diesem Leiden in eine Dialyse-Therapie. Dies ist allerdings nicht immer die beste Wahl, wie Ärzte nun betonen. Es gibt durchaus eine Alternative, die je nach individuellem Fall sinnvoller sein kann.

Dialyse oder Diät

Bei einer Dialyse wird das Blut des Patienten gewaschen, da die Niere in ihrer reinigenden Funktion eingeschränkt oder ausgefallen ist. Eine solche Behandlung dauert im Schnitt fünf Stunden und muss mehrfach pro Woche durchgestanden werden. Gerade für die Psyche vieler Patienten ist das eine harte Herausforderung.

Die Blutwäsche verlängert dafür aber das Leben und lindert Beschwerden. Allerdings kommt für viele Patienten auch eine konservative Behandlung in Frage. Dabei wird auf die Blutwäsche verzichtet und der Betroffene bekommt stattdessen eine strikte Diät verschrieben.

Abwegen der Vor- und Nachteile

Diese und die zusätzliche Vergabe von Medikamenten soll die Dialyse überflüssig machen. Die Lebenserwartung dieser Patienten liegt dann zwischen sechs Monaten und 32 Monaten. Eine Dialyse verlängert das Leben oft deutlich mehr, allerdings bringt die Blutwäsche auch Probleme mit sich und senkt eben nicht zuletzt die verbleibende Lebensqualität deutlich. Die Entscheidung, welche Methode die erste Wahl ist, muss daher jeder Patient selbst - am Besten im Gespräch mit Arzt und Angehörigen - für sich treffen.