Tonminerale statt Medikamente für Menschen mit chronischen Nierenproblemen

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2014

Immer mehr Menschen sind in Deutschland auf eine Dialyse angewiesen, weil ihre Nierenfunktionen chronisch beeinträchtigt sind: Derzeit liegt ihre Zahl bei rund 70.000, doch jedes Jahr kommen 15.000 neue Patienten hinzu.

Die Zahl der chronischen Nierenerkrankungen nimmt nicht nur in Deutschland stetig zu, sondern weltweit: Ursächlich sind die grassierenden Volkskrankheiten Bluthochdruck und Diabetes, die auch die Nieren belasten.

Ton soll Phosphate binden

Forscher des Fraunhofer-Institutes in Rostock haben nun möglicherweise eine neue Therapie entwickelt, die die herkömmlichen medikamentösen Phosphatbinder ersetzen könnten: Sie testeten den sogenannten Friedländer Ton aus Mecklenburg-Vorpommern, Tonmineralien, die vor Millionen Jahren entstanden.

Diese Minerale haben die Fähigkeit, den Phosphat im menschlichen Körper zu binden und so die gleiche Wirkung zu erzielen wie bestimmte phosphatbindende Medikamente.

Gesundheitsschonende Alternative für Nierenkranke

Ein großes Problem für chronisch Nierenkranke ist nämlich die Ablagerung von Kalziumphosphaten in den Gefäßen, die die Nieren nicht mehr richtig ausscheiden können.

Die Ablagerungen führen zu Herzkrankheiten und in vielen Fällen zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Bislang konnten sie nur mit Medikamenten bekämpft werden, die jedoch starke Nebenwirkungen mit sich bringen können. Sollten sich die Tonminerale in klinischen Studien als erfolgreich beweisen, können sie eine schonende Alternative darstellen.