Noroviren auf dem Vormarsch - Zahl der Erkrankungen stark gestiegen

Von Nicole Freialdenhoven
14. Mai 2014

In den letzten Jahren hat die Zahl der Norovirus-Erkrankungen stark zugenommen. Im Zeitraum 2009 bis 2013 wurden jedes Jahr durchschnittlich 113.335 Vorfälle gemeldet, so das Robert Koch-Institut nun in einer Pressemeldung.

Vor allem in den Wintermonaten häufen sich demnach die Ausbrüche. Besonders betroffen sind Kliniken, in denen 45 Prozent der Fälle auftraten, gefolgt von Pflege- und Altenheimen mit 29 Prozent und Betreuungseinrichtungen für Kinder mit 11 Prozent. Auf private Haushalte entfielen lediglich 10 Prozent.

Häufigste Infektion mit dem Norovirus durch kontaminierte Lebensmittel

Obwohl nach einer Norovirus-Erkrankung zunächst ein gewisser Immunschutz gebildet wird, zeigt sich kein langfristiger Schutz gegen eine erneute Erkrankung. Experten führen dies auf die immer wieder neu entstehenden Genotypen zurück, die durch Mutationen entstehen. Lediglich bei der Hälfte der Erkrankungen war der Erreger direkt im Spiel. Häufig wird die Infektion durch winzige virushaltige Tröpfchen von Mensch zu Mensch weitergegeben.

Einen wirklichen Schutz gegen die Noroviren gibt es nicht. Häufig werden sie durch kontaminierte Lebensmittel verbreitet. Im Herbst 2012 kam es durch Tiefkühlerdbeeren zum bisher größten Ausbruch in Deutschland, rund 11.000 Menschen in ostdeutschen Kindergärten und Schulen erkrankten. Die Viren waren vermutlich schon von Erntehelfern oder anderen an der Herstellung des Tiefkühlobstes beteiligten Personen auf die Erdbeeren übergesprungen.