Nur 40 Prozent der Ärzte raten Rauchern zum Aufhören

Viele Ärzte und Patienten unterschätzen die Gefahren des Rauchens und gefährden somit die Gesundheit

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. Mai 2011

Wenn Patienten, die auch Raucher sind, im Krankenhaus liegen, so werden sie selten von den Ärzten auf die Gesundheitsgefahr des Tabakgenuss hingewiesen und zum Aufhören bewogen. Dabei wäre es doch gerade zu solchen Situationen einfach dem Patienten die gesundheitlichen Gefahren näherzubringen. So werden zwar der Bluthochdruck und die anderen Symptome der Raucher behandelt, zum Aufhören werden aber die wenigsten angehalten.

Auch bei den Hausärzten ist dies nicht viel anders, so raten nur etwa 40 Prozent der Ärzte den Patienten in ihrer Praxis bei einem Besuch zum Aufhören. Vielleicht befürchten viele, dass dann der Patient zu einem anderen Arzt wechselt, der vielleicht selber Raucher ist und so mehr Verständnis zeigt.

Die Unterschätzten Gefahren des Rauchens

Bei einer Studie stellte man jedoch fest, dass viele Ärzte das höhere Risiko für Folgekrankheiten, die durch das Rauchen bedingt sind, zwar sehen, aber auch unterschätzen. So sollten die Ärzte einmal sagen, wie viele Substanzen im Tabakrauch vorhanden sind. Laut Studie gab die Hälfte an, es seien etwa 100, doch in Wahrheit sind es 4.800.

Auch bei der Zahl der jährlichen Todesopfer, zwischen 110.000 bis 140.000, lagen die Schätzungen oftmals daneben. Bezüglich der Behandlungsmethoden, beispielsweise der Akupunktur, herrscht ebenfalls vielfach Unwissenheit.

Bessere Aufklärung und Unterstützung

Wenn aber ein Raucher mehr über die giftigen Substanzen wüsste, die im Tabakrauch enthalten sind, so würde manch einer schnell das Rauchen einstellen, denn so können Arsen, Benzol, Cadmium oder das radiotoxische Polonium 210 dabei entstehen.

Wer sich entschließt, mit dem Rauchen aufzuhören, der findet neben dem Hausarzt auch Unterstützung beim Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Dort gibt es über das "Rauchertelefon" Adressen von Kliniken und Therapeuten.