Offene Grenzen für Bulgaren und Rumänen - was bringt die neue Freizügigkeit?

Von Dörte Rösler
6. Januar 2014

Bulgarien und Rumänien gehören bereits seit 2007 zur Europäischen Union. Für Arbeitssuchende aus beiden Ländern sind die Grenzen aber erst jetzt offen. Seit dem 1. Januar dürfen Bulgaren und Rumänen frei nach Deutschland einreisen und einen Job suchen. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet im kommenden Jahr mit rund 180.000 Arbeitsmigranten.

Die Konkurrenz werden vor allem schlecht ausgebildete Deutsche zu spüren bekommen. Die Unternehmen freuen sich dagegen auf das steigende Angebot an Arbeitswilligen. Ausländer könnten die Überalterung der deutschen Gesellschaft stoppen und die Wirtschaft fördern.

Viele Einheimische sind dennoch besorgt über die sozialen und finanziellen Folgen der Freizügigkeit. Schließlich gehören beide Ländern zu den Ärmsten in Europa, die Sozialleistungen hier liegen höher als reguläre Einkommen dort.

Anspruch auf Sozialhilfe, Arbeitslosen- oder Kindergeld haben Migranten jedoch erst, wenn sie mindestens 12 Monate in Deutschland versicherungspflichtig gearbeitet haben.

Sorge besteht außerdem auch in den Herkunftsländern. Sowohl Bulgarien als auch Rumänien fürchten, durch die Freizügigkeit viele gut ausgebildete Kräfte zu verlieren. Die Zahlen geben ihnen recht, bisher hatte jeder dritte Migrant aus Rumänien oder Bulgarien eine abgeschlossene Ausbildung, jeder fünfte kam sogar mit Hochschuldiplom nach Deutschland.