Ohne gute Freunde geht es nicht: Einsamkeit schadet der Gesundheit

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juli 2012

Wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen für die Psyche sind, zeigten gerade erst wieder mehrere Studien, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen eines Eigenbrötlerdaseins beschäftigten. Dabei wurde unter anderem die These aufgestellt, dass ein Dasein ohne Freunde für die Gesundheit so schädlich ist wie täglich 15 Zigaretten rauchen. Australische Psychotherapeuten bewerteten Freunde sogar noch höher als Verwandte, Kinder und den eigenen Partner. Einsamkeit führe dagegen zu Depressionen und Erkrankungen.

Doch in der heutigen Zeit mit ihren kurzlebigen Kontakten und 500 Facebook-Freundschaften fällt es vielen Menschen schwer, neue Freundschaften zu schließen. Der Psychotherapeut Dr. Wolfgang Krüger, der bereits mehrere Bücher zum Thema Freundschaften geschrieben hat, empfiehlt, sich Gruppen mit ähnlichen Interessen anzuschließen, zum Beispiel einem Sportverein. Auch der gemeinsame Besuch kultureller Veranstaltungen oder gemeinsame Reisen können zu tiefen Freundschaften mit Gleichgesinnten führen.

Dabei sollte Qualität jedoch vor Quantität kommen, warnt Krüger: Die meisten Menschen besitzen lediglich 3-5 wirklich gute Freunde, mit denen sie über alles sprechen können. Diese drei Freunde sind jedoch wesentlich wichtiger als die 500 Freundschaften bei Facebook.