Oktoberfeststimmung beim Kieferorthopäden

Um Patienten anzulocken, praktiziert Kieferorthopädin in München nun im Dirndl

Von Jutta Baur
21. Januar 2011

Kieferorthopädin Marie Catherine Klarkowski (41) aus München hat den ultimativen Wiesn-Kick in ihr Behandlungszimmer geholt.

Ab sofort gehen sie und ihre Helferinnen nicht mehr im faden Medizinerweiß an die Zähne der Patienten. Jetzt wird im feschen Dirndl praktiziert. Ihre Praxis hat sie bereits in eine stilechte "Alpin-Lounge" verwandelt. Mit Kaminfeuer, Hirschgeweihen an der Wand und Holzverkleidung an der Decke glaubt man sich auf einer Berghütte oder im Bierzelt auf der Wiesn.

Unprofessionell oder nur gute Werbung?

Dass ihr Konzept aufgeht, beweisen die Patientenzahlen. Fast ein Drittel mehr Anmeldungen gab es seit dem Imagewandel. Man dürfe nie vergessen, dass Arzt ein akademischer Beruf sei, der seriös bleiben müsse und ein Dirndl vom Hygiene-Standpunkt aus gesehen zumindest im Behandlungsraum fragwürdig sei, kommentiert Gero Winkelmann, Leiter des Bundes katholischer Ärzte.

Dem entgegnet Marie Catherine Klarkowski, dass einerseits genügend Bekleidung zum Wechseln da sei und andererseits in einer kieferorthopädischen Praxis keine Operationen durchgeführt würden.

Seit das Werbeverbot für Ärzte durchlässiger geworden ist, gibt es gerade in größeren Stätten mehr Wettbewerb unter den Medizinern. Da darf es dann schon mal etwas außergewöhnlicher sein, wenn es um die Präsentation der eigenen Praxis geht.

Sie kenne einen Kollegen, der alles mit Mickey Mouse dekoriert habe, ein anderer sogar im Raumschiff-Enterprise-Stil, berichtet Marie Catherine Klarkowski. Da ist dann das Dirndl die vielleicht geschmackvollere Variante.