Oscar de la Renta auf der New Yorker Fashion Week

Von Katharina Cichosch
18. Februar 2013

Während andere in seinem Alter längst im Ruhestand sind, denkt Oscar de la Renta nicht ans Aufhören. Der in der Dominikanischen Republik geborene New Yorker zählt auch mit 80 Jahren noch zu den ganz großen Namen der weltweiten Fashionbranche. Von seinem Ausnahmetalent und der absoluten Stilsicherheit konnte sich auch 2013 wieder ein begeistertes Publikum auf der New Yorker Fashion Week überzeugen.

Oscar de la Renta präsentierte das, was er am besten kann und offenbar auch am liebsten entwirft: Aufwändig drapierte Abendroben und Ballkleider, die vor Glamour und Eleganz nur so strotzen. Besonders hübsch: Ein mit Federn und Strass besetztes Exemplar, das ganz im Stile der 20er Jahre daherkam. Und auch die weniger opulenten Stücke der Kollektion, die Mäntel und Business-Anzüge, Kleider und Capes wussten mit der richtigen Balance aus Innovation und Stilbewusstsein zu gefallen.

Was einige Branchenkenner erstaunte: John Galliano, der ehemalige "Dior"-Chefdesigner, war nirgendwo zu sehen. Im Vorfeld der Schauen war bekannt geworden, dass Galliano aktuell in de la Rentas Atelier mitwirkt - wohl auch, um nach seinem unehrenhaften Rauswurf wieder Fuß zu fassen in der Modeszene. Oscar de la Renta hingegen kommentierte die Zusammenarbeit mit seinem britischen Kollegen gewohnt knapp.

In einem Interview erklärte er, Galliano solle gern bei ihm bleiben. Gleichzeitig war es dem Modeschöpfer aber wichtig zu betonen, dass die aktuelle Kollektion ganz seine Handschrift trage und zu einem Großteil bereits fertiggestellt war, als Galliano in sein Atelier kam.