Papageien flogen mehr als 3.000 Meter hoch über die Anden, um sich auszubreiten

Papagein flogen über die Anden um ihren Lebensraum zu erweitern

Von Thorsten Poppe
5. August 2011

Wissenschaftler haben jetzt mittels Genanalysen herausgefunden, dass Vögel auch eine lebensbedrohende Umwelt für die Gewinnung neuen Lebensraumes überwinden. In diesem Fall beim südamerikanischen Felsensittich, der auf beiden Seiten der Anden auf dem Kontinents lebt. Die Berge durchziehen auf einer Länge von über 7.500 Kilometer Südamerika und sind damit die längste Gebirgskette der Welt.

Erbgut von Felsensittichen aus Chile und Argentinien untersucht

Diesen Husarenritt über hohe Berg meisterten die Papageien vor 120.000 Jahren. Mit einer Größe von nur knapp 50 Zentimetern eine enorme Leistung. Die Felsensittiche benötigen einen ganz bestimmten und seltenen Lebensraum. Sie nisten an Kalksandsteinfelsen in Höhlen, die es nur vereinzelt dort gibt. Als sie sich vermehrten, mussten sie demnach ihren Lebensraum jenseits der Berge erweitern.

An mehr als 60 Brutplätzen in Chile und Argentinien trugen die Wissenschaftler das Federkleid der Vögel zusammen und analysierten deren DNA. Das Erbgut zeigte dann eindeutig die Abstammung der Sittiche voneinander beiderseits der Anden. Eine davon schaffte es sogar von Chile bis zum Atlantik in Argentinien.