Patienten mit Rosazea erkranken häufiger an Parkinson

Studie untersucht, wie groß die Gefahr ist, dass ein Mensch mit Rosazea im Alter auch Parkinson bekommt

Von Cornelia Scherpe
23. März 2016

Bei Rosazea handelt es sich um eine Hauterkrankung, die im Gesicht auftritt. Die feinen Äderchen unter der Oberfläche sind meist im Bereich der Wangen und Nase dauerhaft geweitet, was die Haut rötlich erscheinen lässt. Durch häufige Entzündungsprozesse kommt es außerdem in der betroffenen Region oft zu Pickeln und kleinen Knötchen.

Matrix-Metalloproteinase im Visier

Warum genau die Krankheit auftritt, konnte man bisher nicht genau ermitteln, allerdings haben viele Patienten eine Gemeinsamkeit: in ihrer Haut ist ein Enzym besonders aktiv. Dieses trägt den Namen Matrix-Metalloproteinase und hat die Aufgabe, bestimmte Eiweiße abzubauen.

In der Parkinson-Forschung ist das Enzym ebenfalls ein alter Bekannter und steht im Verdacht, die Krankheit voranzutreiben. Indem Eiweiße im Gehirn abgebaut werden, degenerieren eventuell auch Hirnzellen und sterben ab. Sollte wirklich ein direkter Zusammenhang zwischen dem Enzym und Parkinson bestehen, würde das erklären, warum in einer aktuellen Studie gezeigt werden konnte, dass Menschen mit Rosazea häufiger an Parkinson erkranken.

Ergebnisse einer dänischen Studie

Die Studie stammt aus Dänemark, wo in einem nationalen Register vermerkt wird, welche Krankheiten ein Patient im Laufe seines Lebens hat. Die Forscher hatten es daher leicht, insgesamt 5,4 Millionen Daten auszuwerten und stießen auf

  • 22.387 Menschen mit Parkinson sowie
  • 68.053 mit Rosazea.

Man betrachtete den individuellen Gesundheitsverlauf und errechnete, wie groß die Gefahr war, dass ein Mensch mit Rosazea im Alter auch Parkinson bekommt. Das Ergebnis: das Risiko ist um das 2-Fache größer, wenn man Rosazea-Patienten mit der Allgemeinbevölkerung vergleicht.

Außerdem zeigten die Rosazea-Betroffenen in der Regel die ersten Parkinson-Symptome früher als Menschen, die nicht an der Hautkrankheit litten und von Parkinson betroffen waren. Im Durchschnitt verschob sich das Diagnosealter um 2,4 Jahre.

Effekt nicht bewiesen

Allerdings fand man keinen Zusammenhang zur Vergabe von Medikamenten gegen Rosazea. Das wiederum spricht gegen einen Effekt. Möglich sei es, dass Parkinson früher entdeckt wird, da die Rosazea-Patienten öfter zum Arzt gehen und daher Mediziner eher die frühen Anzeichen für Parkinson sehen.