Patienten nicht zu früh entlassen: Probleme machen sich oft erst spät bemerkbar

Von Nicole Freialdenhoven
22. Mai 2014

Immer mehr Kliniken setzen auf die sogenannte Short-Stay Surgery, bei der Patienten innerhalb von 24 Stunden nach der Operation schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. In den USA entfallen bereits 70 Prozent aller elektiven Eingriffe auf dieses Verfahren.

Eine kanadische Studie zeigte nun jedoch, dass sich dies bei Patienten nach einer Operation am Bauch rächen kann, denn viele litten später unter körperlichen Problemen.

Beobachtung des Gesundheitszustandes

Untersucht wurden die Daten von 132 Patienten, die sich einer Leistenbruchoperation oder einer Entfernung der Gallenblase per Bauchspiegelung unterzogen hatten und anschließend innerhalb von 24 Stunden entlassen worden waren. Nach drei Wochen hatten die Patienten den gesundheitlichen Zustand wiedererlangt, den sie vor der Operation besessen hatten und nach zwei Monaten hatten sich dieser über das Ausgangsniveau hinweg gesteigert.

Langsamer heilende Operationswunden und Beschwerden

Wenig überraschend war dabei, dass sich die sportlicheren Patienten schwerer damit taten, ihre alte körperliche Form wieder zu erlangen - sie hatten sich höhere Ziele gesetzt. Allerdings bemerkten die Ärzte auch, dass viele der früh entlassenen Patienten anschließend Probleme mit einer schlecht heilenden OP-Wunde hatten: Probleme, die es nicht gäbe, wenn die Patienten länger im Krankenhaus geblieben wären.