Pneumologenkongress: Darmerkrankungen können sich auf die Lunge auswirken
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können Lungenerkrankungen auslösen
Vor kurzem fand in Dresden ein Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin statt. Professor Stefan Brandt vom Münchner Klinikum Großhadern berichtete von einer Patientin, die unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) namens Colitis ulcerosa litt und aufgrund dieser Erkrankung eine schwere Tracheobronchitis entwickelte. Die Darmerkrankung schlug sich also auf die Lunge.
So etwas kann vorkommen, sagte Professor Brandt, allerdings läge die Häufigkeit im Promillebreich. Vor allem bei den CEDs Colitis ulcerosa, aber auch in Folge von Morbus Crohn können sich Lungenerkrankungen wie chronische Bronchitis oder Bronchiektasien entwickeln. Er behandelte die Frau mit Stereoiden und im Anschluss mit Infliximab. Danach klang nicht nur die Lungen-, sondern auch die Darmerkrankung ab.
Risiko von sekundären Lungenerkrankungen
Brandt betonte in seinem Vortrag, dass eine häufigere Folge von CEDs sekundäre Lungenerkrankungen wären, diese wären dann eine Folge der Therapie der CEDs. Hier seien die fibrosierende Alveolitis, die Hypersensitivitätspneumonitis und die Lupus-ähnliche Pleuritis zu nennen. Die größte und auch im Krankenhausalltag relevanten Atemwegsgefahren bei der Behandlung von Darmerkrankungen seien aber immer noch die Thrombose und die Lungenembolie.