Polizei in Bayern testet Precob-Software zur Vorhersage von Einbrüchen

Das Programm verzeichnete in Zürich bereits signifikante Erfolge

Von Ingo Krüger
10. November 2014

Verbrechen zu verhindern, bevor sie stattfinden, ist der Traum eines jeglichen Gesetzeshüters. Auch Hollywood hat sich bereits dieses Themas mehrfach angenommen, so etwa in "Minority Report" mit Tom Cruise.

Doch dank der Prognosesoftware "Precobs" ist das Vorhersagen von Straftaten nicht mehr länger reine Science Fiction. In Zürich kam es durch das "Precob"-Programm zu 14 Prozent weniger Wohnungs- und Hauseinbrüchen, in verstärkt kontrollierten Gebieten sogar um 30 Prozent. Nun testet auch die Polizei in Bayern das Programm.

Programm "PreCob" berechnet eine statistische Einbruchsvorhersage

Nach Angaben von Kriminalexperten suchen Einbrecher häufig das nähere Umfeld eines ihnen bekannten Tatorts auf. Dieses Verhalten wird bei der Verbrechensprognose berücksichtigt.

Zudem befinden sich Einzelheiten, darunter Tatzeit, Beute und Vorgehensweise, sowie die Angaben zu mehreren tausend Einbrüchen der letzten sieben Jahre in einer riesigen Datenbank. Beziehungs- oder Gelegenheitstaten sowie Beschaffungskriminalität von Drogensüchtigen fallen auf Grund des Fehlens von bestimmten Verhaltensmustern durch das Raster.

"PreCob" bereits in Bayern im Einsatz

Bayern ist das erste deutsche Bundesland das "Precobs" ausprobiert. In den USA und Großbritannien wird an ähnlichen Programmen geforscht. Zudem fördert die EU bereits solche Projekte.

Da alle Angaben nur anonymisiert erfasst werden, ist der Datenschutz nach Angaben der Polizei gewährleistet. Computerexperten warnen jedoch vor dem Gebrauch der Software. Es zeige sich, dass das Anwendungsgebiet digitaler Ermittlungswerkzeuge häufig erweitert werde.